(ots) - Weltflüchtlingstag am 20. Juni / Scharrenbroich:
"Flucht ist immer ein Akt der Verzweiflung"
Bonn, 17. Juni 2011. Zum diesjährigen Weltflüchtlingstag am 20.
Juni erinnert die Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg an die
vielfältigen Ursachen für Flucht und Vertreibung weltweit.
"Naturkatastrophen, Gewalt, Hunger: Menschen werden aus
unterschiedlichen Gründen dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen",
erklärt Heribert Scharrenbroich, Vorstandsvorsitzender von CARE
Deutschland-Luxemburg. Am 20. Juni richte die Welt ihre
Aufmerksamkeit auf die über 43 Millionen Menschen, die als
Flüchtlinge fern ihrer Heimat unter schwierigen Bedingungen leben.
Aber neben den offiziell als Flüchtlingen anerkannten Personen, die
ihr Heimatland verlassen mussten, gebe es eben auch unzählige
Menschen weltweit, die innerhalb ihres Landes zur Flucht gezwungen
werden, so Scharrenbroich. "Ob spontan oder geplant, ob für kurze
Zeit oder für den Rest des Lebens: Flucht ist immer ein Akt der
Verzweiflung."
Flucht vor Gewalt: Als es nach den Präsidentschaftswahlen Ende
2010 in der Elfenbeinküste zu gewaltsamen Ausschreitungen kam,
mussten hunderttausende Menschen ihr Zuhause verlassen. Sie flohen
ins benachbarte Liberia oder innerhalb der Elfenbeinküste vor der
Gewalt. CARE leistet in beiden Ländern Nothilfe für die Flüchtlinge
und ihre Gastfamilien, verteilt Hygiene-Pakete, organisiert
Müllbeseitigung und hilft den Menschen in Zentren, ihre Traumata zu
bewältigen.
Flucht vor Naturkatastrophen: Auch drei Monate nach dem Erdbeben
und dem Tsunami in Japan sind noch tausende Familien in
Evakuierungszentren untergebracht. CARE verteilt dort warme
Mahlzeiten und organisiert Gemeinschaftsfeste, damit die Menschen
Halt finden. Knapp anderthalb Jahre nach dem Erdbeben in Haiti leben
nach wie vor hunderttausende Menschen in Lagern, während Rechts- und
Platzfragen für den Wiederaufbau geklärt werden. CARE hat bereits
über 2.550 Übergangshäuser gebaut und versorgt weiterhin mehrere
Lager in den Erdbebengebieten mit Trinkwasser und anderen Diensten.
Flucht vor Hunger: Andere Katastrophen entwickeln sich
schleichend. Äthiopien und andere Länder in Ostafrika leiden derzeit
unter einer anhaltenden Dürre, die ganze Landstriche betrifft. Auf
der Suche nach besseren Weidegründen und Wasser müssen viele Familien
ihre Heimatorte verlassen. CARE unterstützt Gemeinden bei der
Anpassung an die veränderten Lebensbedingungen, zum Beispiel mit
dürreresistentem Saatgut, Futter für Nutztiere sowie der
Instandsetzung von Bewässerungssystemen.
CARE-Vorsitzender Scharrenbroich betont zum Weltflüchtlingstag:
"Auch wenn die Ursachen, die Menschen zur Flucht bewegen, komplex
sind, so bleiben die grundlegenden Bedürfnisse auf der Flucht gleich:
Eine sichere Unterkunft, Verpflegung und sauberes Wasser." Vor allem
aber bräuchten Flüchtlinge eine Perspektive auf Rückkehr in die
Heimat. "Und daran darf nicht nur am 20. Juni gedacht werden."
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Sabine Wilke
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