(ots) - Etwas vom Abgrund entfernt
Das dramatisch hoch verschuldete Griechenland steht weiter nahe am
Abgrund, hat sich aber nach den gestrigen Ereignissen immerhin einige
wenige Schritte davon entfernt. Die Annäherung der europäischen
Schwergewichte Frankreich und Deutschland zur Lösung der
Schuldenkrise gibt etwas Anlass zur Hoffnung. Das belegen auch die
positiven Entwicklungen an den Finanzmärkten, beim Euro und beim DAX.
Zumindest sind es Anzeichen dafür, dass es wieder bergauf gehen
könnte.
Die kurze Stippvisite Nikolas Sarkozys im Kanzleramt war daher
hilfreich. Ein Befreiungsschlag ergibt sich daraus aber noch lange
nicht, zumal etliche Details zu klären sind. Es handelt sich bei der
unverbindlichen Einigung allenfalls um einen Anfang. Viele
Unsicherheiten bleiben.
Zu einer langfristigen Lösung müssen vor allem die griechischen
Politiker beitragen. Es bleibt ihnen die undankbare Aufgabe, die
Gesellschaft gegen alle Widerstände von ihrem knallharten, unbequemen
Sparkurs zu überzeugen. In dieser Situation ist es fast schon
realistisch, wenn der neue griechische Finanzminister Evangelos
Venizelos mit markigen Worten davon spricht, dass er in einen Krieg
zieht.
Ein Durchbruch wird in Griechenland aber nur gelingen, wenn sich
alle großen Parteien im Parlament ihrer Verantwortung bewusst sind
und auf einen Konsens verständigen. Danach sieht es momentan bisher
leider nicht aus.
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