(ots) - Zynische Ansprache
Baschar al-Assad will nach vorne schauen. Hielte sich Syriens
Präsident daran, müsste er schleunigst seinen Rücktritt vorbereiten.
Assads Rede zur Lage des Regimes in der Universität zu Damaskus
dürfte ihm die letzte Chance zum Machterhalt genommen haben. Sie fiel
auf unerträgliche Art zynisch aus. Saboteure und Extremisten seien
für die Gewalt im Land verantwortlich. So spricht ein Diktator über
Demonstranten. Eine kleine Gruppe habe großen Schaden angerichtet.
Welch Widerspruch! Bisher sind weit über 1400 Syrer in den Unruhen
getötet worden, etwa 10 000 wurden festgenommen, knapp 11 000 flohen
in die Türkei, und 5000 wollen ihre Heimat verlassen. Sie handelten
im Namen der Religion, meint Assad. Damit will er von der Wahrheit
ablenken.
Syriens Despot sagt auch, dass Teile des Volkes Massaker an den
Sicherheitskräften verübt hätten. Dabei sind es seine
Elite-Einheiten, die friedlich Protestierende ermorden. Assad hat zu
allem Überfluss lächerliche, vage Reformen für einen unbestimmten
Zeitpunkt angekündigt. Da dieser Mann weder zur Erneuerung noch zum
Abdanken bereit ist, müssen EU und UN den Druck der Sanktionen
wesentlich erhöhen. Ändert sich an der fürchterlichen Lage nichts,
wird die NATO auch zu Syriens Befreiung militärisch beitragen müssen.
Das Volk braucht jede Hilfe dieser Welt.
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