(ots) - Nach den Durchsuchungen im Umfeld von Herstellern
und Händlern fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) drastische
Konsequenzen. "Einige Groß- und Zwischenhändler haben sich
anscheinend vom Weg einer sicheren Arzneimittelversorgung
verabschiedet. Diese Händler spielen mit der Gesundheit der
Menschen", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. Der Verband fordert
ein hartes Durchgreifen von Ermittlungsbehörden und Justiz. "Wir
Apotheker halten nichts von diesen intransparenten und unseriösen
Geschäftspraktiken. Dem muss Einhalt geboten werden."
Im Zentrum der Ermittlungen stehen dubiose Geschäfte mit
Arzneimitteln, die zwischen Herstellern und diversen Zwischen- und
Großhändlern gehandelt werden. Becker: "Hoch wirksame Arzneimittel
werden anscheinend hin und her verschoben. Das zerstört die klare und
unmissverständliche Lieferkette. Es geht den Händlern um totale
Gewinnmaximierung - an Gesetzgeber und Kontrollinstanzen vorbei. Aus
dem besonderen Gut Arzneimittel wird dadurch Ramschware. Das ist
inakzeptabel und kann für Patienten und Verbraucher gefährlich
werden", so Becker.
Problematisch: Immer mehr Apotheker bekommen die Macht der
Pharmagroßhändler zu spüren. In Deutschland dominieren fünf
Handelsfirmen etwa 90 Prozent des Arzneimittelmarktes. "Die Apotheken
sind zunehmend diesen mächtigen Händlern ausgeliefert. Deshalb ist es
umso wichtiger, Arzneimittel und Lieferwege sicherer zu machen",
fordert Becker. "Der DAV unterstützt deshalb die Initiativen der EU
und der Bundesregierung, die Arzneimittelsicherheit voranzubringen.
Wir brauchen mehr Sicherheit für die Patienten und auch für uns
Apotheker. Der Schlüssel hierfür ist die Authentifizierung von
Arzneimitteln. Ziel muss es sein, Arzneimittel absolut
fälschungssicher zu machen."
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