(ots) - Rund 200 Gäste sind gestern, Dienstag, zum
Vorarlberger Tourismusforum ins Travel Charme Ifen Hotel nach
Hirschegg im Kleinwalsertal gekommen. Zentrales Thema war die
Kommunikation mit den Gästen in der digitalen Welt.
Marketing-Expertin Gabriele Schulze gab Anregungen, wie Gastgeber im
Internet auf sich aufmerksam machen können. Der Vorarlberger
Tourismusdirektor Mag. Christian Schützinger forderte die
touristischen Akteure im Land auf, noch enger zusammenzuarbeiten.
Bei der von Vorarlberg Tourismus GmbH, der Vorarlberger
Landesregierung und den Vorarlberger Raiffeisenbanken organisierten
Veranstaltung sprach sich der Vorarlberger Tourismusdirektor Mag.
Christian Schützinger für eine noch stärkere Zusammenarbeit der
touristischen Akteure im Land aus: "Es muss uns gelingen, die
verschiedenen Angebotsträger näher zusammenzuführen und noch besser
miteinander zu vernetzen." Regionalität und Gastlichkeit sieht
Schützinger als die wesentlichen Erfolgsfaktoren für den Vorarlberger
Tourismus. Der Tourismus in Vorarlberg sei gut aufgestellt, sagte
Landesrat Mag. Karlheinz Rüdisser. Der vergangene Winter habe aber
gezeigt, "dass der Tourismus kein Selbstläufer ist. Wir müssen
engagiert weiterarbeiten, müssen die Qualität verbessern, müssen beim
Kunden präsent sein."
"Wir sehen bei unseren Kunden aus dem Tourismus die Bereitschaft,
auch weiterhin in Qualität zu investieren", führte Dr. Johannes
Ortner, Firmenkunden-Vorstand der Raiffeisenlandesbank, aus.
Raiffeisen engagiere sich als Genossenschaft über die übliche Rolle
einer Bank hinaus in der Region, betonte Ortner. Das zeige sich etwa
an Projekten wie dem Travel Charme Ifen Hotel in Hirschegg, wo das
Tourismusforum heuer stattfand. Die Investition von 38 Millionen Euro
in diesen neuen 5-Sterne-Leitbetrieb sei "ein wichtiger Impuls für
das ganze Kleinwalsertal".
Internetnutzer vertrauen den Empfehlungen ihrer Freunde
Als Referentin sprach beim diesjährigen Tourismusforum die
Marketing-Expertin Gabriele Schulze aus Berlin. Sie hatte ihren
Zuhörern interessante Zahlen mitgebracht: 80 Prozent der Reisenden
suchen heute online nach Angeboten. Und 80 Prozent aller Kunden
glauben eher ihren Freunden als den Anbietern. Diese beiden Tatsachen
zeigen laut Gabriele Schulze, dass es für Gastgeber immer wichtiger
wird, im Internet vertreten zu sein und auch aktiv dafür zu sorgen,
dort gefunden zu werden.
"Wir stecken in einer Revolution" sagte die Marketing-Trainerin
aus Berlin. Während das Internet der ersten Generation noch eine
Einbahnstraßenkommunikation gewesen sei, habe sich das Internet der
zweiten Generation zu einem Kommunikationsmedium entwickelt, das neue
Chancen und Herausforderungen berge. Durch Angebote wie Facebook,
Bewertungs- und Preisvergleichsportale erschließen sich den Nutzern
neue Informationsquellen. "Die Menschen vertrauen den Empfehlungen
ihrer Freunde oder der Gäste, die eigene Erfahrungen mit einem Hotel
oder Restaurant weitergeben."
Im vergangenen Jahr hätten Gäste auf Bewertungsportalen in
Deutschland rund 1,4 Millionen Bewertungen über ihre Gastgeber
abgegeben, berichtete Gabriele Schulze. Und 80 Prozent dieser
Kommentare waren positiv. Hoteliers bräuchten also keine Angst vor
der neuen Entwicklung zu haben, betont die Marketingexpertin. Wichtig
sei jedoch, sie zu nutzen.
Wer von Google nicht gefunden wird, ist unsichtbar
"Wer von Google nicht gefunden wird, ist für einen größer
werdenden Markt unsichtbar", gab Schulze ihren Zuhörern mit auf den
Weg. "Ihr Internetauftritt muss das, was Sie gut machen,
rüberbringen, damit die Leute es finden." Ihre Empfehlungen: Schon im
Name der Internetadresse sollten für Gäste wichtige Stichworte wie
zum Beispiel "Tagung" vorkommen. Das erhöhe die Trefferquote bei
Suchmaschinen. Ebenfalls relevant für den Listenplatz bei Google sei
die Verweildauer der User auf der jeweiligen Seite. Das heißt, die
Seite sollte so attraktiv gestaltet sein, dass der Nutzer nicht
gleich wieder weiterklickt.
Auch Inhalte von Kunden und Gästen seien wichtig, so Schulze:
Diese sollten zum Beispiel die Möglichkeit haben, ihre eigenen Bilder
und Videos hochzuladen. Nicht zuletzt sollte es auf der Homepage die
Möglichkeit geben, direkt zu kaufen. Das heißt, mit wenigen Klicks
zur Buchung zu gelangen. "Google verdient mit, wenn durch seine
Suchergebnisse auf ein Angebot geklickt wird", erklärte sie. Schulzes
Rat an alle, die im Tourismus tätig sind: "Machen Sie sich mit diesen
Funktionen vertraut. Wer seinen Kunden noch sucht, hat noch kein
Konzept, sich finden zu lassen."
"vorarlberger tourismus-innovationen 2011" vergeben
Im Rahmen des Vorarlberger Tourismusforums hat die Vorarlberg
Tourismus GmbH auch innovative Tourismusprojekte aus Vorarlberg
ausgezeichnet.
Ein Hauptpreis (2000 Euro und Innovations-Award) ging jeweils an
das Kooperationsprojekt "berge hören" der Bludenz Kultur gGmbH und
der Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH sowie an die private
Initiative "Frau Kaufmann kocht". Beim Projekt berge.hören wurden
Kultur- und Genusswanderungen mit Künstlern angeboten. "Frau Kaufmann
kocht" ist eine Kochschule, die handwerkliche und geschmackliche
Fähigkeiten der regionalen Küche vermittelt.
Einen Anerkennungspreis (eine Urkunde und 1000 Euro) überreichte
die Jury an das Hotel Schwanen in Bizau für die "überlegte und
konsequent realisierte Transformation eines Landgasthofs zu einem
Hotel mit regionaler, gesundheitsorientierter Küche auf hohem
Niveau". Ebenfalls einen Anerkennungspreis (eine Urkunde und 1000
Euro) erhielt das Hotel Krone in Au für sein außergewöhnliches
Kundenbindungsprogramm, verbunden mit der Vermittlung von
Lebenskultur.
Der Sonderpreis (ein Award und 2000 Euro Preisgeld) geht an das
Festspiel- und Kongresshaus Bregenz für sein Engagement, nachhaltiges
Denken und Handeln als tragende Säule der regionalen Wertschöpfung im
Kultur- und Kongresstourismus zu implementieren.
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Markus Dietrich
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