(ots) - In der anstehenden Tarifrunde für die Ärztinnen und
Ärzte an den Universitätskliniken fordert der Marburger Bund eine
spürbare Anhebung des Tarifniveaus und eine Modernisierung der
Entgelttabelle. Die Gehälter der rund 20.000 Ärzte an 23
Universitätskliniken des Tarifverbundes der Tarifgemeinschaft
deutscher Länder (TdL) sollen ab 1. Juli 2011 linear um 5 Prozent
steigen. "Gegenüber Ärzten anderer Träger sind die Uni-Ärzte in den
vergangenen zwei Jahren stark ins Hintertreffen geraten. Die
Unikliniken müssen deshalb Anschluss finden an die tarifpolitische
Entwicklung, sonst werden sich die Probleme bei der
Nachwuchsgewinnung und der Akquisition von Fachärzten verschärfen.
Spitzenmedizin muss deutlich besser bezahlt werden", forderte der 1.
Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke.
Einen besonderen Fokus lege der MB deshalb auch auf Verbesserungen
in der Struktur der Entgelttabelle. Davon würden insbesondere junge
Ärzte und berufserfahrene Fachärzte profitieren. Der Marburger Bund
wird auch darauf drängen, dass die Bezahlung von Schichtdiensten
deutlich angehoben wird. Für Vollarbeit in der Nacht bekommen Ärzte
an Unikliniken lediglich einen Zuschlag von 1,28 EUR pro Stunde. "Die
Ärztinnen und Ärzte empfinden solche Uralt-Regelungen als Zumutung
und Ausdruck mangelnder Wertschätzung ihrer Arbeit zu ungünstigen
Zeiten. In Tarifverhandlungen mit anderen Krankenhausträgern haben
wir durch die Einführung von prozentualen Zeitzuschlägen für
Nachtarbeit bereits Verbesserungen durchgesetzt. Daran müssen sich
auch die Universitätskliniken messen lassen", sagte Henke. Der
Marburger Bund fordert Zeitzuschläge in Höhe von 25 Prozent des
individuellen Stundenentgeltes für Vollarbeit in der Nacht (bisher
1,28 EUR/h), für Überstunden (bisher 15%) und für Vollarbeit an
Samstagen von 13 bis 21 Uhr (bisher 0,64 EUR/h). Für Sonntagsarbeit
fordert die Ärztegewerkschaft, den bestehenden Zeitzuschlag in Höhe
von derzeit 25 Prozent auf 35 Prozent zu erhöhen.
Darüber hinaus hat sich der MB das tarifpolitische Ziel gesetzt,
für die besonderen Erschwernisse der Arbeit zu ungünstigen Zeiten im
Bereitschaftsdienst eine adäquate finanzielle Entschädigung
einzuführen. Im Vergleich zu kommunalen und privaten Kliniken ergibt
sich für die Ärzte an Universitätskliniken auch und gerade in diesem
Bereich ein erheblicher Nachholbedarf.
Die erste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher
Länder wird am 12. Juli 2011 in Berlin stattfinden.
Pressekontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel. (030) 746 846-40
Handy: 0162 2112425