(ots) - Wirklich verstanden hätten es nur wenige, wenn die
Grünen dem Atomausstiegsplan der gewendeten Kanzlerin nicht
zugestimmt hätten. Es ging um die Differenz von fünf Jahren. Insofern
war die Veranstaltung ein klassischer Grünen-Parteitag. Dass die
Parteiführung mit ihrem Zustimmungskurs durchkommt, das war nicht
sicher. Der altgediente Partei-Linke Hans-Christian Ströbele erntete
als erster Redner richtigen Delegierten-Jubel, als er proklamierte:
"Die Dinger müssen vom Netz - und zwar bis spätestens 2017." Da waren
die Chefs Trittin, Roth, Künast und Özdemir durchaus noch nervös.
Auftritt Renate Künast: Sie brachte die Delegierten mit einem
berühmten Satz von Karl Marx auf ihre Seite. Der schrieb in seiner
11. Feuerbach-These: "Die Philosophen haben die Welt unterschiedlich
interpretiert - es kömmt darauf an, sie zu verändern." Das sollte auf
den Atomausstieg gemünzt heißen: Jetzt dem Ausstieg bis 2022
zustimmen - und danach, bei eigener Regierungsbeteiligung, die echte
Wende zum Ökostrom voranzutreiben.
Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Und dass Jürgen Trittin
bereits als Kanzlerkandidat gehandelt wird: Da herrscht noch
Wunschdenken.
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