(ots) -
Die deutschen Sozialversicherungen geben jährlich über 100
Milliarden Euro für versicherungsfremde Leistungen aus. Gleichzeitig
werden über 60 Mrd. Euro zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen
umverteilt - auch von unten nach oben.
Zu diesem Ergebnis kommt ein von der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) finanziertes Gutachten des Zentrums
Generationenforschung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Institutsdirektor Professor Bernd Raffelhüschen sagte bei der
Vorstellung des Gutachtens "Fehlfinanzierung in der deutschen
Sozialversicherung": "Die heutige Finanzierung ist intransparent,
unsozial und mit Blick auf steigende Gesundheitskosten und
demografische Schrumpfung nicht zukunftstauglich." Raffelhüschen
verlangt eine tiefgreifende Reform der Sozialversicherungen,
besonders der gesetzlichen Krankenversicherung und der
Pflegeversicherung.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft fordert, in einem
ersten Schritt die kostenlose Mitversicherung von nicht berufstätigen
Ehepartnern in der gesetzlichen Krankenversicherung zu beenden. "Die
kostenlose Mitversicherung von Hausfrauen und Hausmännern ist nichts
anderes als eine Herdprämie", sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus
Pellengahr in der Pressekonferenz. Es sei grob ungerecht, Familien
mit einem Verdiener gegenüber Doppelverdienerfamilien in der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu begünstigen. Die INSM
stützt sich in dieser Einschätzung auf das Gutachten von
Raffelhüschen.
Pellengahr schlug in der gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin
vor, dass alle bislang kostenlos Mitversicherten ab dem 25.
Lebensjahr einen eigenen Beitrag zahlen sollten. Dieser könnte sich
am Mindestbeitrag für freiwillig Versicherte in der GKV orientieren -
derzeit rund 126 EUR monatlich. Damit würden rund fünf Millionen
Hausfrauen und Hausmänner beitragspflichtig. Mit diesen Mehreinnahmen
ließe sich der Beitragssatz zur GKV um ca. 0,7 Prozentpunkte senken.
Pellengahr: "Das wäre eine echte Entlastung für die große Mehrheit
der Arbeitnehmer und ein Beitrag zur Stabilisierung der
Lohnnebenkosten."
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Pressekontakt:
Thomas Bauer
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