(ots) - Große Freude und Erleichterung hat bei Reporter
ohne Grenzen (ROG) die Freilassung der beiden in Afghanistan
entführten französischen Fernsehjournalisten Hervé Ghesquière und
Stéphane Taponier ausgelöst. Nach anderthalb Jahren Geiselhaft sind
die beiden Journalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders
"France 3" heute freigekommen, wie die französische Regierung
mitteilte.
"Wir sind sehr erleichtert über diese Nachricht. In den 547 Tagen
der Geiselhaft haben wir die Hoffnung auf eine Freilassung nie
aufgegeben", so ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard.
Auch die drei afghanischen Mitarbeiter von Ghesquière und Taponier
sind wieder in Freiheit. ROG hatte sich während der 18-monatigen
Gefangenschaft der Journalisten mit zahlreichen Aktionen, Briefen und
Appellen immer wieder für die Freilassung der Geiseln eingesetzt und
an ihr Schicksal erinnert. ROG bedankt sich bei all denen, die das
Engagement für die Geiseln unterstützt haben. Julliard lobte die
Verhandlungen der französischen und afghanischen Regierung zur
Freilassung der Geiseln.
Ghesquière und Taponier waren am 29. Dezember 2009 gemeinsam mit
ihren drei einheimischen Begleitern von einer Talibangruppe in der
nordöstlichen Provinz Kapisa entführt worden. Dort recherchierten die
Journalisten für eine Sendung von "France 3". Wie der französische
Premierminister François Fillon heute erklärte, sind die beiden
Reporter in guter Verfassung und werden in einigen Stunden wieder
zurück in der Heimat sein.
Wenige Stunden vor der Nachricht der Freilassung hatte ROG mit
einer weiteren Aktion im Zentrum von Paris auf die Geiselhaft von
Ghesquière und Taponier aufmerksam gemacht.
Einige Tage zuvor waren zudem drei ROG-Vertreter, darunter
Jean-François Julliard, nach Afghanistan gereist, um Informationen
zur aktuellen Lage der Geiseln zu erhalten. ROG traf dabei auch mit
Vertretern der afghanischen Regierung und französischer Behörden
zusammen. Die Gespräche hatten Hoffnungen auf eine baldige
Freilassung der Geiseln geschürt.
Gewalt und Entführungen durch extremistische, aufständische und
kriminelle Gruppen gehören nach wie vor zu den größten Gefahren für
Journalisten in Afghanistan. Mindestens 15 Reporter wurden seit 2009
in Afghanistan entführt.
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