(ots) - Es ist schon bizarr. Kaviar und Krieg, Leid und
Luxus trennen manchmal nur ein Wand. Wenige Flugstunden von uns
entfernt liegt eine krass geteilte Welt. Auf der einen Seite die
Diplomaten, Politiker, Berater, Geschäftsleute, Helfer und
Journalisten im "Goldenen Käfig", das Ticket für den Rückflug
griffbereit. Draußen vor der Tür mittelalterliche Verhältnisse auf
den Straßen und in den Köpfen. Chaos, Gefahr und Armut, ohne Chance
auf ein besseres Leben. Hightech-Landrover der Nato kurven um barfuß
laufende Afghanen und deren verschleierte Frauen.
Nichts ist sicher im gesetzlosen Niemandsland Afghanistan, in dem
die Warlords ihre Killerkommandos durch die Straßen der Hauptstadt
schicken. Der Terroranschlag auf das Luxushotel in Kabul verdeutlicht
grell und mit einem Schlag, welche politische Herkulesarbeit dort
geleistet werden muss, damit Frieden, Wohlstand und Bildung
einkehren. Davon ist Afghanistan noch weit entfernt, auch wenn die
Regierung Zusammenarbeit signalisiert. In weitaus großen Teilen der
Bevölkerung gilt: lieber tot als tolerant.
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Uwe Haring
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