(ots) - Kurz vor der Bundestagsabstimmung über das
Atomgesetz haben Atomkraftgegner deutlich gemacht, dass sie weiter
für den schnellstmöglichen Atomausstieg kämpfen wollen. Mit großen
Ortsschildern zeigten sie vor dem Reichstagsgebäude, wo die
Auseinandersetzung über die Atomkraft ihrer Ansicht nach weitergehen
wird: An den Atommüllstandorten Gorleben, Asse und Schacht Konrad,
der Urananreicherungsfabirk Gronau und an den Standorten der neun
noch am Netz bleibenden Atomkraftwerke. Die Aktion wurde von dem
Kampagnennetzwerk Campact organisiert und vom Bund für Umwelt- und
Naturschutz Deutschland (BUND) und den Naturfreunden Deutschlands
unterstützt.
"Die Abschaltung von acht Schrottreaktoren auf einen Streich ist
ein wichtiger Etappensieg der Anti-Atom-Bewegung. Doch das ist erst
der Anfang - jetzt geht die Auseinandersetzung um die Atomkraft in
die nächste Runde. Wenn im Herbst der nächste Castor rollt, wird um
das Aus für Gorleben und eine standortoffene Endlagersuche gerungen.
Die Proteste werden erst aufhören, wenn auch die letzte Atomanlage
endgültig stillgelegt ist", sagte Christoph Bautz von Campact.
"Die Zustimmung des Bundestags zu Atomlaufzeiten bis 2022 vertagt
den Ausstieg aus dieser riskanten Technologie, zementiert die Macht
der Stromoligopole und verzögert die Energiewende. Entgegen den
Sonntagsreden von Regierung und Opposition werden die notwendigen
Konsequenzen aus Fukushima nicht gezogen. Wer den schnelleren Ausbau
der Erneuerbaren Energien will, muss jetzt alle Atommeiler
stilllegen, darf keine neuen Kohlekraftwerke bauen und muss auf
weniger Stromverbrauch und ein dezentrales Energieversorgungssystem
setzen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
"Im Bundestag haben sich SPD und Bündnis 90/Die Grünen aus
taktischen Gründen leider für die Zustimmung zu den Ausstiegsplänen
der Bundesregierung entschieden. Nur DIE LINKE bleibt bei einem
schnellstmöglichen Atomausstieg.Wir werden nicht hinnehmen, dass wir
noch bis zum Jahr 2022 mit der Gefahr eines Super-GAU in Deutschland
leben sollen. Die Anti-Atom-Bewegung wird jetzt einen Kampf um die
Abschaltung jedes einzelnen Reaktors führen, bis der letzte Reaktor
vom Netz geht", sagte Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschlands.
Pressekontakt:
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer: mobil 0163 59 575 93
Tina Löffelsend, BUND-Klimaexpertin, mobil: 0176-20067099
Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands, mobil: 0176-62015902