(ots) - Vorsorge tut not
Wie schön: Die Arbeitslosigkeit kennt angesichts des
Wirtschaftsaufschwungs zurzeit nur eine Richtung, sie sinkt. Es gibt
Regionen, in denen wird schon von Vollbeschäftigung gesprochen. Das
alles ist hoch erfreulich, hat aber auch einen Haken: Je kleiner die
Zahl der Erwerbslosen, desto größer die Sorge, Deutschland werde es
bald an Arbeitskräften mangeln.
Die Befürchtung erscheint umso berechtigter, als es neben der
Wirtschaftslage einen zweiten wichtigen Arbeitsmarktfaktor gibt: die
Bevölkerungsentwicklung. Bis zum Jahr 2025, so sagt die
Bundesregierung voraus, wird das Beschäftigungspotenzial um 6,5
Millionen Arbeitskräfte sinken. So gesehen droht ein großer Mangel,
dem es dringend vorzubeugen gilt.
Zwar ist die Gefahr erkannt, aber noch lange nicht gebannt. Die so
oft diskutierte Zuwanderung von Fachkräften kann nur eine von vielen
Maßnahmen sein. Viel wichtiger bleibt es, die Möglichkeiten des
deutschen Arbeitsmarktes optimal auszuschöpfen. So müssen die
Beschäftigungsquoten der Frauen und der Älteren deutlich gesteigert
werden.
Die Voraussetzungen dafür sind aber vielerorts immer noch
schlecht. Oftmals scheitert Erwerbstätigkeit erschreckenderweise
schon daran, dass es zu wenige Kinderbetreuungsplätze und
Ganztagsschulen gibt. Zudem bedarf es weiter großer Anstrengungen in
Weiterbildung und Qualifizierung.
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