(ots) - Der Fachkräftemangel erfordert mehr
Investitionen in die Integration von Zuwanderern, um sie für den
deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen. Der IB hat auf seiner
diesjährigen Mitgliederversammlung in Stuttgart die Bundesregierung
aufgefordert, dafür mehr Mittel bereit zu stellen und die Kürzungen
im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung umgehend
zurückzunehmen.
Die Zahl der Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen
können, wird in den nächsten 15 Jahren um 6,5 Millionen sinken,
schätzt die Bundesagentur für Arbeit.
Menschen mit Migrationshintergrund sind eine bislang
vernachlässigte stille Reserve des Arbeitsmarkts, so der auf der
Veranstaltung wiedergewählte IB-Präsident Bruno W. Köbele.
Etwa 300.000 Zuwanderer haben in ihren Herkunftsländern einen
Berufsabschluss erworben, der in Deutschland nicht anerkannt wird.
Sie benötigen eine Anschlussqualifizierung, um dem deutschen
Arbeitsmarkt voll zur Verfügung stehen zu können. Massive
Mittelkürzungen der Regierung bei der Bundesagentur für Arbeit (BA)
passten daher nicht in die bildungspolitische Landschaft, so Köbele
weiter. Allein in diesem Jahr stehen der BA 1,3 Milliarden Euro
weniger für die berufliche Weiterbildung zur Verfügung. Auch bereits
in Deutschland lebende junge Menschen mit Migrationshintergrund haben
deshalb schlechtere Chancen beim Start in das Berufsleben. Unter den
300.000 Schulabbrechern jährlich sind sie mit einem Drittel
überproportional vertreten. Auch hier müssen gezielte Maßnahmen
ergriffen werden: Bislang fördert der IB bundesweit unter anderem mit
Integrations- und Sprachkursen sowie Programmen für Schulverweigerer
rund 13.000 junge Migrantinnen und Migranten.
Diese jungen Menschen, die bislang meist zu Verlierern auf dem
Arbeitsmarkt zählten, sollten mit Hilfe intensiver Unterstützung zu
Gewinnern bei der Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft
werden. Der IB ist mit seinen bundesweit 93 Jugendmigrationsdiensten,
38 Bildungszentren, und 100 eigenen berufsbildenden Schulen ein
kompetenter Partner bei der Integration.
Gastredner in Stuttgart waren der Stuttgarter OB Dr. Wolfgang
Schuster, die frühere Integrationsbeauftragte der Bundesregierung,
Lale Akgün und die baden-württembergische Arbeits- und
Sozialministerin Katrin Altpeter. "Der IB ist für die soziale Arbeit
in Deutschland so etwas wie die Rolling Stones für die Musik: Beide
sind und bleiben beweglich!", lobte Altpeter das Engagement des 1949
gegründeten IB und dankte ihm dafür, dass er seit dieser Zeit immer
"ein verlässlicher Partner in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit
gewesen ist."
Der Internationale Bund ist mit seinem eingetragenen Verein,
seinen Gesellschaften und Beteiligungen einer der großen
Dienstleister in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in
Deutschland. Bundesweit helfen mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 700 Einrichtungen und Zweigstellen an 300 Orten
jährlich rund 350.000 Menschen bei der beruflichen und persönlichen
Lebensplanung.
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