(ots) - Die Hamburger Stiftung World Future Council
meldet eine Rekordteilnahme an ihrem dritten Afrika Workshop zu
erneuerbaren Energien. 70 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft sowie
Zivilgesellschaft und aus 13 afrikanischen Nationen trafen sich bis
Ende letzter Woche in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, um über
die Einführung regenerativer Energien und die damit verbundene Rolle
von Frauen in ländlichen Regionen zu beraten. Die Veranstaltungen
haben das Ziel, die politischen Rahmenbedingungen für afrikanische
Länder im Bereich der erneuerbaren Energien zu verbessern. Konkret
wurden Aspekte der Technologie, Projektentwicklung und Finanzierung
beleuchtet sowie das sogenannte "African Leapfrogging", also das
Überspringen der ölbasierten Entwicklung. Organisiert wurde die
Konferenz gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung, der "African
Renewable Energy Alliance" (AREA) und Bosch Solar. Ein "solar-powered
Public Viewing" des Frauen Fußball WM Spiels Deutschland gegen
Nigeria rundete die Veranstaltung ab.
Elizabeth Thabethe, die stellvertretende Wirtschaftsministerin
Süd-Afrikas, forderte: "Wir müssen bei der Energieproduktion
grundsätzlich umdenken. Frauen sollten die Energie-Revolution
anführen. Die Frauen unseres Kontinents sollten bei der Umgestaltung
unserer Energieproduktion hin zu erneuerbaren Energien eine
Führungsrolle einnehmen."
Wenige afrikanische Frauen haben Zugang zu Strom. Etwa 70 Prozent
der Haushalte in den ländlichen Regionen Nigerias verwendet
überwiegend Brennholz zum Kochen. Weltweit fordert das Kochen mit
Feuerholz zwei Millionen Tote jedes Jahr, davon etwa 400.000 in
Afrika. Frauen haben dort weniger Zugang zu Energie, sie nutzen sie
anders als Männer und sie können die Energieproduktion weniger
beeinflussen.
"Unser Ziel ist es, ganz konkrete Umsetzungsmöglichkeiten
aufzuzeigen", erläutert Ansgar Kiene, Afrika-Direktor des World
Future Council. "Dabei müssen politische Mechanismen wie
Einspeisegesetze für erneuerbare Energien als das vielleicht beste
Instrument für den Aufbau von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie
aufgezeigt und an die jeweilige Situation im Land angepasst werden.
Länder wie die Kapverden oder Uganda sind gute Beispiele und können
andere Länder dazu inspirieren, eigene Lösungen zu entwickeln."
Christine K., Direktorin der Heinrich Böll Stiftung in Nigeria,
wies darauf hin, dass Millionen von nigerianischen Frauen gar keinen
Zugang zu Strom haben. Durch eine Verbesserung in den Bereichen
Gesundheit, Bildung und Lebensqualität können afrikanische Frauen von
der Elektrifizierung überdurchschnittlich profitieren: Der Zugang zu
Energiedienstleistungen kann den sozialen, ökonomischen und
politischen Status von Frauen enorm erhöhen, auch dadurch, dass sich
die Zeit und der Aufwand verringern, den sie für Hausarbeit aufwenden
müssen.
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