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Aktuelle Studien belegen es: Mangelnde Anerkennung, Stress am
Arbeitsplatz und im Privatleben können die Psyche ausbrennen. Bis zur
totalen Erschöpfung, bis zum Burn-out. Treffen kann dieses innere
Ausgebranntsein jeden. Rund 15 Prozent der Deutschen haben einmal im
Leben über eine längere Zeit darunter gelitten. Der
Personaldienstleister Randstad hat jetzt Personalverantwortliche und
Betroffene nach diesem Leiden befragt. Dazu Andreas Bolder, Direktor
Human Resources bei Randstad Deutschland, in einem Interview.
Sprecher (00:02): Herr Bolder, bestätigen Ihre Umfrageergebnisse
die Bedeutung dieses Themas?
Bolder (00:07): Unbedingt. Insgesamt haben 3600 Personen an dieser
Befragung teilgenommen, darunter auch 700 Personalexperten.
Sprecher (00:01): Was konnten Sie Ihnen über Burnout sagen?
Bolder (00:10): Fast jeder zweite Personalexperte gab an, dass er
schon mit mehreren Fällen konfrontiert wurde. Und 17 Prozent der
Befragten waren selbst Burnout-Patienten. Das hat mich schon
erschreckt.
Sprecher (00:02): Burn-out gilt als Leiden der modernen
Gesellschaft. Was weiß man über die Gründe?
Bolder (00:23): Da gibt´s noch kein einheitliches Bild. In der
Regel kommen mehrere Faktoren zusammen, bevor ein akuter Burn-out
feststellbar ist. Als Risikofaktoren gelten z.B. Mangel an Autonomie
bei der Arbeitsgestaltung, Rollenkonflikte, hohe Erwartungen, zu
hoher Arbeitsdruck oder auch unzureichende Unterstützung durch
Vorgesetzte, aber auch Beziehungskonflikte und Mobbing spielen eine
Rolle.
Sprecher (00:02): Und welche Konsequenzen hat ein Burn-out für den
Betroffenen?
Bolder (00:08): Ganz unmittelbar und vordergründig erst mal eine
lange Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Fast jeder zweite, sagen die
Personalverantwortlichen, fiel länger als drei Monate aus.
Sprecher (00:01): Was passiert nach dem Burn-out?
Bolder (00:10): Für die Betroffenen ist ein Burn-out eine sehr
einschneidende persönliche Erfahrung, die weit über die eigentliche
Ausfallzeit nachwirkt. Ein "Weiter so" kann es nach einem Burn-out in
der Regel nicht geben.
Sprecher (00:02): Was muss geschehen?
Bolder (00:25): Die Unternehmen bieten da schon einiges, in der
Regel Präventions- oder auch Reintegrationsprogramme. Ich meine aber,
wir müssen Führungskräfte, Betroffene und Beschäftigtenvertreter noch
mehr dafür sensibilisieren, Auffälligkeiten früher zu erkennen und
angemessen damit umzugehen. Burn-out ist nicht ausschließlich ein in
der Person liegendes Risiko. Die verantwortlichen in den Unternehmen
sollten sich auch fragen, welche strukturellen und kulturellen
Faktoren die Burnout-Risiken erhöhen.
Sprecher (00:01) Herr Bolder, vielen Dank für dieses Gespräch.
Sprecher-Extro (00:15): Burn-out ist eine reale und ernst zu
nehmende Krankheit, nicht ein neues Mode-Wort. Das hat die
Randstad-Umfrage gezeigt, das sagen die Experten. Und die
wirkungsvollste Behandlung ist wie immer: Augen offen halten,
Gespräch suchen, rechtzeitig und konsequent vorbeugen.
Länge ohne Sprecher-Intro, -Extro und Fragen: 1:30 Minuten
Hintergrundinformationen zum Audio-Podcast "Burn-out": Randstad
Deutschland versteht seine Aufgabe als Marktführer im Bereich der
Personaldienstleistungen auch darin, Unternehmen und Medien die
aktuellsten Informationen zu Branchentrends und Entwicklungen am
Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Beim Randstad Expertenpanel
Personal werden deutsche Personalexperten regelmäßig zu aktuellen
Themen und Trends befragt. Inzwischen sind über 700 deutsche
Personalexperten im Randstad Expertenpanel Personal registriert. Die
Befragung wird von der Marktforschungsgesellschaft INNOFACT AG aus
Düsseldorf durchgeführt und ausgewertet. Alle Daten werden streng
vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Die
Auswertungen sind vollständig anonymisiert. Zusätzlich wurden
Besucher der Randstad Website und Empfänger des Randstad-Newsletters
zu der Befragung eingeladen. Insgesamt nahmen 3.622 Personen an der
Befragung teil.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
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