(ots) - BDU: Gravierende Auswirkungen auf Standort-,
Investitions- und Personalentscheidungen noch nicht bei den
Unternehmen angekommen
Die ersten Ausprägungen des demografischen Wandels sind spürbar
und in manchen Regionen Deutschlands bereits besonders
offensichtlich. Der Demografiebeirat der Landesregierung für
Sachsen-Anhalt konstatiert beispielsweise einen Bevölkerungsrückgang
bei der Gruppe der 20- bis 50jährigen bis 2025 von 40 Prozent. Die
Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen und das Angebot an
Arbeitskräften werden von dieser Entwicklung maßgeblich betroffen
sein. Die deutschen Unternehmen sind auf diese Veränderungen aber
bislang nur wenig oder überhaupt nicht vorbereitet, so der
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU). Die Verschiebung
der dynamischen Wirtschaftszentren sei bereits im Gange. "Boomzentren
wachsen zu Lasten der Fläche. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf
Standort-, Investitions- und Personalentscheidungen in den dort
ansässigen Unternehmen", sagte BDU-Präsident Antonio Schnieder heute
in Berlin.
Industrie und Wirtschaft würden in den nächsten Jahrzehnten massiv
vom Bevölkerungsrückgang und der noch stärkeren Verschiebung der
Wirtschaftskraft hin zu den dynamischen Wirtschaftszentren wie zum
Beispiel rund um die Landeshauptstädte München oder Stuttgart
geprägt. Dies habe wiederum großen Einfluss auf wichtige
Unternehmensentscheidungen. Das Management müsse sich unter anderem
mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit Produkte oder
Dienstleistungen angepasst oder Standorte möglicherweise aufgegeben
werden müssten. In manchen Regionen werde es zunehmend schwer fallen,
genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Besonders Unternehmen
ohne starke Arbeitgebermarke hätten einen hohen Handlungsdruck. Nur
wer eine aktive Personalpolitik, systematische Weiterbildung und
intelligente Programme zur Mitarbeiterbindung betreibe, könne nach
Einschätzung der Unternehmensberater den demografischen Veränderungen
entgegenwirken. Eine Beobachtung, die der BDU-Sanierungsexperte
Professor Dr. Paul Groß bereits jetzt macht: "Das Personalmanagement
hat mittlerweile in Sanierungsfällen eine ähnlich hohe Bedeutung wie
das Finanzmanagement. Die Qualität der dortigen Maßnahmen und
Programme entscheidet über die Überlebensfähigkeit von
Krisenbetrieben."
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