(ots) - Wegen der EHEC-Erkrankungen in Deutschland
und Frankreich hat die Europäische Union heute (Dienstag) den Import
bestimmter Arten Samen aus Ägypten vorübergehend untersagt. Die
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht einen
Zusammenhang zwischen dem aggressiven E.Coli Stamm O104, der bisher
49 Tote gefordert hat, und importierten Bockshornkleesamen aus
Ägypten. Zwischen 2009 und 2011 eingeführte Bockshornkleesamen müssen
vom Markt genommen, untersucht und vernichtet werden, und für
bestimmte Samenarten besteht zunächst bis zum 31. Oktober ein
Importverbot.
EU-Kommissar John Dalli, zuständig für Gesundheit und
Verbraucherschutz, sagte: "Die Rückverfolgung des Ursprungs der in
Deutschland und Frankreich aufgetretenen Kontamination mit dem E.
coli-Stamm O104 stand für die EU von Anfang an erster Stelle. Auf der
Grundlage des heute veröffentlichten Berichts nehmen wir einige
ägyptische Samen vom Markt und setzen die Einfuhr aller Samen und
Bohnen aus diesem Land vorübergehend aus. Die Kommission wird die
Lage auch weiterhin sehr genau überwachen und gegebenenfalls
zusätzliche Maßnahme ergreifen."
Der Bericht der EFSA macht eine bestimmte Charge importierter
Bockshornkleesamen als die wahrscheinlichste Verbindung zwischen den
EHEC-Ausbrüchen in Norddeutschland und der Region um Bordeaux in
Frankreich aus. Unklar ist, wie genau es zur Verunreinigung kam, sie
erfolgte jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem Export. Das von
der Europäischen Kommission auf Basis dieser Ergebnisse
vorgeschlagene Einfuhrverbot für ägyptische Samen wurde heute von den
europäischen Mitgliedstaaten unterstützt.
Die Einfuhr der folgenden Samen und Bohnen zur Sprossenherstellung
wird bis zum 31. Oktober 2011ausgesetzt: Samen, Früchte und Sporen
zur Aussaat; Hülsenfrüchte, auch ausgelöst, frisch oder gekühlt;
Samen von Bockshornklee; getrocknete ausgelöste Hülsenfrüchte, auch
geschält oder zerkleinert; Sojabohnen, auch geschrotet; andere
Ölsamen und ölhaltige Früchte, auch geschrotet.
Insgesamt führte die EU im letzten Jahr 49.000 Tonnen dieser Samen
und Bohnen im Wert von über 56 Millionen Euro aus Ägypten ein. Die
meisten ihrer Samen zur Sprossenherstellung bezieht die EU aber aus
Indien und China.
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