(ots) - Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen ist
bei den Anlegern in Deutschland unverändert hoch. Nach dem Atomunfall
im Kernkraftwerk Fukushima in Japan haben ökologische Aspekte an
Bedeutung gewonnen. Insbesondere junge Anleger zwischen 20 und 29
Jahren sowie Anleger im Alter von 40 bis 49 legen Wert auf die
Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutzzielen. Das geht aus
einer aktuellen Umfrage von Union Investment zu nachhaltigen
Geldanlagen hervor.
Nachhaltige Geldanlagen berücksichtigen neben klassischen
Kriterien wie Sicherheit oder Gewinn auch ökologische und soziale
Aspekte, beispielsweise Arbeitsbedingungen oder das gesellschaftliche
Engagement. Attraktiv finden solche Geldanlagen 31 Prozent der
Befragten (erstes Quartal 2010: 32 Prozent). Damit liegt der Anteil
der Befürworter um acht Prozentpunkte höher als der Anteil derer, die
nachhaltige Geldanlagen als wenig attraktiv bewerten (23 Prozent). Im
ersten Quartal 2010 zeigten noch 27 Prozent der Anleger mangelndes
Interesse.
Die Reaktorkatastrophe in Fukushima hat die Sichtweise der
Befragten, die ihr Vermögen in eine nachhaltige Geldanlage
investieren würden, offensichtlich verändert: So schätzen 45 Prozent
ökologische Aspekte wichtiger ein als soziale, drei Prozentpunkte
mehr als im ersten Quartal 2011. Im Gegenzug ist der Anteil der
Befragten, für die soziale Aspekte höchste Priorität haben, um fünf
Prozentpunkte auf 49 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. In
der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen halten 49 Prozent ökologische
Aspekte für bedeutsamer und übertreffen den Durchschnittswert aller
Befragten damit um vier Prozentpunkte. Bei den 40- bis 49-Jährigen
sind es sogar 51 Prozent.
"Das Ergebnis der Studie zeigt, dass das Bewusstsein für
nachhaltige Geldanlagen vorhanden ist und Katastrophen wie jüngst in
Japan den Blick dafür schärfen", sagt Daniel Günnewig,
Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds GmbH. Allerdings
seien nachhaltige Geldanlagen noch nicht in der Breite bekannt,
erklärt er das bisherige Nischendasein. "Auch die aktuellen
politischen Diskussionen über die zukünftige staatliche Förderung
alternativer Energien trägt zur Verunsicherung und Zurückhaltung der
Anleger bei. Denn erst mit der Zeit wird sich zeigen, welche
Unternehmen langfristig vom Atomausstieg profitieren werden", ergänzt
er.
Im zweiten Quartal 2011 wurden im Auftrag von Union Investment
durch das Marktforschungsinstitut Forsa 500 Finanzentscheider in
privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die
mindestens eine Geldanlage besitzen. Bei Umfragewerten, die sich
nicht zu hundert Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der
unschlüssigen Befragten an.
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