(ots) - "Die Katastrophe nach der Katastrophe" nennt
Rechtsanwalt Julius Reiter das, was die Opfer der Loveparade-Tragödie
bis heute erleben. "hallo deutschland" begleitet Betroffene ein Jahr
danach und zeigt, wie der Schrecken des 24. Juli 2010 ihr Leben
völlig verändert hat.
Janine Marsollek ist verwitwet und alleinerziehend. Damals auf der
Rampe war sie nur knapp dem Tod entkommen. Heute ist ihr Leben durch
die Folgen bestimmt. Sie wird nie wieder richtig laufen können, nie
vergessen. Ähnlich geht es Wolfgang Locke, der seit der Massenpanik
schwere psychische Probleme hat, nicht mehr schlafen kann und seinen
Job verloren hat. Beide haben kaum Anteilnahme bekommen. Sie wollen
wissen, warum die Tragödie passierte und wer Verantwortung trägt.
Viele Opfer werden nie mehr ein normales Leben führen. Sie sind
traumatisiert, arbeitslos, müssen von Frührente leben. Alle
Lebenspläne gelten nicht mehr. Junge Menschen haben den
Ausbildungsplatz verloren und ihre Lebensperspektive.
Aber Stadt, Land - als oberster Dienstherr der Polizei - und
Veranstalter mauern und schweigen, geben nur das zu, was öffentlich
wird. Fast ein Jahr nach der Katastrophe schieben sie sich weiterhin
gegenseitig die Schuld zu. Auch der Versuch einiger
Landtagsabgeordneter, in einem Untersuchungsausschuss der Wahrheit
näher zu kommen, fand bis heute keine Mehrheit. Viele Opfer und
Betroffene wollen nur noch eins: eine angemessene Entschädigung. Doch
selbst das ist schwierig.
Ebenfalls am Dienstag, 12. Juli 2011, 20.15 Uhr, sendet das ZDF
die Doku-Fiction "An einem Tag in Duisburg - Todesfalle Loveparade".
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