(ots) - Ein Kuhhandel
Das CO2-Speichergesetz ist ein Kuhhandel zwischen Bund und
Ländern. Noch bevor der Beweis über Sinn oder Unsinn erbracht ist,
besiegelt der Bundestag mit dem Gesetz vermutlich das Aus der
CCS-Technologie unter deutschem Boden. Die umstrittene
Ausstiegsklausel ist schuld, denn so kann jedes Bundesland selbst
entscheiden, und das heißt: Sagt der erste Landtag Nein, dann folgen
weitere. Ein absehbarer Domino-Effekt. Schließlich wird es etwa den
Brandenburgern kaum zu vermitteln sein, warum gerade unter ihren
Füßen CO2 gelagert werden soll, während in Niedersachsen diese
Technologie für untauglich erklärt worden ist.
Das Aus der CCS-Methode am Hochtechnologiestandort Deutschland?
Nicht zwangsläufig. Denn es gibt da eine Hintertür, und die liegt
weit draußen in Nord- und Ostsee. Genauer gesagt zwölf Seemeilen vor
der deutschen Küste. Dort beginnt die sogenannte Ausschließliche
Wirtschaftszone. Hier hat nur der Bund das Sagen, die Länder können
sich nicht einmischen, wenn CO2 in den Meeresboden gepresst wird, so
wie es in Norwegen seit 15 Jahren geschieht. Weiterer Vorteil: In
unmittelbarer Nähe wohnt kein Wähler, dessen Stimme ein CCS-Probelauf
kosten könnte. Und wer weiß. Wenn sich das Verfahren als tauglich
erweist, lässt sich mit ihm nicht nur die Umwelt schonen, sondern
vielleicht sogar Geld verdienen: als Exportschlager.
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