PresseKat - Kinder im Kreuzfeuer der Rebellen / Die SOS-Kinderdörfer im Sudan - Hintergrund zur Unabhängigkeit

Kinder im Kreuzfeuer der Rebellen / Die SOS-Kinderdörfer im Sudan - Hintergrund zur Unabhängigkeit des Südsudan

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(ots) - Am Samstag wird der Südsudan nach langem
Freiheitskampf unabhängig. Aber Hilfe von außen wird noch lange
notwendig sein. Der jahrzehntelange Krieg hat tiefe Wunden, Tausende
Waisen, Hunger und Armut hinterlassen. Dabei ist die Zukunft des
Landes trotz der Feiern nicht sicher.

Die Auswirkungen der Auseinandersetzungen, zudem der stete Wechsel
von Dürren und Überflutungen veranlasste die SOS-Kinderdörfer 1978
mit ihrer Arbeit für die Ärmsten der Armen in Khartum zu starten. Im
Süden des Sudans ist die Kinderhilfsorganisation seit gut zehn
Jahren. Zurzeit gibt es im Sudan zwei SOS-Kinderdörfer, zwei
SOS-Jugendeinrichtungen, einen SOS-Kindergarten, zwei
SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen, zwei Sozialzentren und zwei
SOS-Berufsbildungszentren.

Vor allem in den letzten Jahren wurde die Situation im Kinderdorf
in Malakal im Südsudan immer wieder sehr gefährlich. Im Februar
dieses Jahres suchten 150 Familien Schutz im Kinderdorf vor den
anhaltenden Gefechten in der Umgebung. Da das Dorf und die Arbeit von
SOS von allen Seiten sehr geschätzt werden, galt es lange Zeit als
Ruhepol inmitten der Wirren.

Im März jedoch gerieten auch die Mütter und Kinder des
SOS-Kinderdorfs unter Beschuss. Söldner, die gegen die Unabhängigkeit
kämpften, hatten sich zum Kinderdorf Zutritt verschafft und sich in
einem der Häuser verbarrikadiert. Anschließend lieferten sie sich
mitten im Dorf ein Feuergefecht mit nachrückenden Truppen des
Südsudan. Die Kinder, Mütter und Mitarbeiter des Dorfes mussten
evakuiert werden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

"Es war grauenhaft", erklärte der Direktor der SOS-Kinderdörfer
Sudan, Ali Mahdi. "Erst erzwangen sich die Rebellen mit Waffengewalt
Eintritt in unser Dorf. Glücklicherweise haben wir die Kinder sofort
in Sicherheit gebracht. Anschließend kamen die SPLA-Truppen und die




Hölle brach los. Wir mussten alles zurücklassen." Bei den Kämpfen
wurden 13 Söldner getötet und mehrere Häuser des Kinderdorfs stark
beschädigt. Nachdem die Lage geklärt war, konnten Mütter und Kinder
wieder ins Dorf zurückkehren.

Allerdings ist die Versorgungslage in und um Malakal wie in großen
Teilen des Südsudan weiter prekär. Es gibt selten Strom, viele Märkte
bleiben geschlossen, die wenigen Nahrungsmittel werden zu
Höchstpreisen verkauft. Der Südsudan ist ursprünglich von Viehzucht
geprägt, die durch die Kämpfe zurückgedrängt wurde. Nun müssen die
Einwohner des Südens erst den Ackerbau erlernen, um die Bevölkerung
irgendwann aus eigener Kraft ernähren zu können.

Aufgrund der vielen Kindersoldaten starteten die SOS-Kinderdörfer
2004 gemeinsam mit anderen Organisationen ein Projekt, das sich um
die Rehabilitation und Wiedereingliederung der Kindersoldaten
kümmert. Viele Kinder werden als Soldaten missbraucht. Die
traumatisierten Kinder erhalten psychologische Betreuung, die Chance,
eine Ausbildung abzuschließen und werden auf das zivile Leben
vorbereitet. Die Mehrheit dieser missbrauchten Kinder kann
anschließend zu ihren Eltern und Gemeinden zurückkehren.

Die Teilung des Sudan macht es notwendig, dort einen weiteren
SOS-Verein zu gründen. Bisher wurden die SOS-Aktivitäten in Malakal
vom Nationalbüro in Khartum aus unterstützt. Der Südsudan wird dann
das 133 Land, in dem die SOS-Kinderdörfer tätig sind. Außerdem
besteht dringende Notwendigkeit für mindestens ein weiteres
SOS-Kinderdorf im Südsudan.

Weitere Infos zu den SOS-Kinderdörfern im Sudan: www.sos-kinderdoe
rfer.de/Wo-wir-helfen/Afrika/Sudan/Pages/default.aspx



Bei Rückfragen:
Louay Yassin
Pressereferent
SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kommunikation
Tel.: 089/179 14-259, Fax: 089/179 14-100
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
Homepage: http://www.sos-kinderdoerfer.de


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Datum: 08.07.2011 - 10:18 Uhr
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München/Malakal



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