(ots) - "Der Umbau der Energieversorgung beginnt
vor Ort", so Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Herr
Hermanns und der Rat wollen die Gemeinde im Süden der Städteregion
Aachen zur Modellkommune der Energiewende machen. Zwei geplante
Großinvestitionen in CO2-freie Stromversorgung sollen dies möglich
machen. "Mit diesen beiden Projekten würde von Simmerath ausgehend
ein beachtlicher Beitrag zur Energiewende in der Region erfolgen",
erläutert der Bürgermeister.
In seiner Sitzung vom 7. Juli 2011 hat der Gemeinderat die
Initiativen zur Prüfung der Realisierbarkeit dieser Großprojekte in
der Gemeinde Simmerath begrüßt.
Über 85 Millionen Euro können in einen Windpark mit ca. 17
Windrädern im Wald bei Lammersdorf investiert werden. "Der neue
NRW-Windenergieerlass gibt uns die Möglichkeit, hier innovative Wege
zu beschreiten", so Bürgermeister Hermanns. Mit der STAWAG Solar
GmbH, einer Tochter des Projektentwicklers juwi aus Wörrstadt, der
Aachener STAWAG und der enwor - energie und wasser vor Ort aus
Herzogenrath, sowie dem langjährigen Partner ENERCON Windpark
Strauch-Michelshof seien bereits erste Gespräche über die
Realisierung des Windparks geführt worden.
Eine Investition von ca. 700 Millionen Euro prüft das Aachener
Stadtwerkenetzwerk Trianel in Simmerath. Trianel will untersuchen, ob
sich die Fläche des Windparks nördlich der L 246 als
Oberbeckenstandort für ein Wasserspeicherkraftwerk eignet. Als
Unterbecken des Kraftwerks soll dann die Rurtalsperre dienen.
Wasserspeicherkraftwerke pumpen bei geringem Stromverbrauch und
hoher Stromeinspeisung durch Wind oder Sonne, Wasser von einem
Unterbecken in ein höher gelegenes Oberbecken. Bei hoher
Stromnachfrage wird das Wasser über ein unterirdisches Stollensystem
in eine Turbine geleitet und erzeugt dabei Strom.
Die Trianel-Planungen finden in engster Abstimmung mit dem WVER
(Wasserverband Eifel-Rur) statt. Nach ersten Überlegungen könnte
nördlich der Landstraße ein Oberbeckensee mit über 7 Millionen
Kubikmetern Wasser errichtet werden. Zum Vergleich: Die Rurtalsperre
hat bei einer Vollstau-Fläche von rund 780 Hektar Stauraum für 202
Millionen Kubikmeter Wasser. Ãœber einen rund drei Kilometer langen
Stollen könnten Oberbecken und Talsperre verbunden werden.
Der Vorstand des WVER, Professor Dr. Ing. Wolfgang Firk, sieht in
den bisherigen Planungen eine große Chance für die Region:
"Speicherkraftwerke sind neben Wind und Sonne die dritte Säule der
CO2-freien Energieversorgung." Der Standort eigne sich nach ersten
Prüfungen ideal für ein Wasserspeicherkraftwerk.
Auch nach Auffassung der nordrhein-westfälischen Landesregierung
ist für die Energiewende und die Integration der Erneuerbaren
Energien eine Neuausrichtung der Stromversorgung und des Stromnetzes
einschließlich des Zubaus geeigneter Speichermöglichkeiten
erforderlich. Abteilungsleiter Michael Geßner vom NRW-Ministerium für
Wirtschaft , Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, der Minister Harry
K. Voigtsberger vertrat, begrüßte die Bestrebungen der Gemeinde
Simmerath und der beteiligten Unternehmen als einen wichtigen Beitrag
zur Energiewende. Der klimafreundliche Ausgleich der fluktuierenden
Stromeinspeisung der Erneuerbaren Energien erfordert den massiven
Ausbau von Stromspeichern. Derzeit stellen Pumpspeicherkraftwerke die
effizienteste Anlagenart für die Bereitstellung von kurzfristig
verfügbarer Regelenergie dar. Dabei sind die Anforderungen von Natur-
und Umweltschutz natürlich weiterhin zu beachten.
"Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe", erläutert für die
Region der Städtregionsrat Helmut Etschenberg, "und jetzt ist der
Zeitpunkt, Generationenaufgaben anzugehen."
Kontakt:
Gemeinde Simmerath
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T +49 2473 / 607-145
F +49 2473 / 59999-145
M +49 (0)170 / 4003686
E-Mail: juergen.foerster(at)gemeinde.simmerath.de
Trianel GmbH
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Leiter Unternehmenskommunikation
T +49 241/413 20-413
F +49 241/413 20-303
M +49 (0)151 12641787
E-Mail: e.thyen(at)trianel.com
STAWAG
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