(ots) - Kulturgut? Keinesfalls!
Die Stierhatz von Pamplona mag noch so traditionsreich sein, sie
ist und bleibt, was sie immer war: Tierquälerei. Die drei Minuten
Adrenalin für einen Haufen Möchtegern-Toreros bedeuten für die Stiere
puren Stress und unvorstellbare Angst; am Abend werden die Tiere dann
aufgespießt. Mit Kulturgut hat das nichts gemein, im Gegenteil:
Stierläufe und -kämpfe sind antiquiert und entbehrlich, in Spanien
wie in allen anderen Ländern.
Losgelöst von der ethischen Frage nach dem Wert des Lebens, die
jeder Mensch für sich selbst beantworten muss: Hier wird der
Tierschutz ad absurdum geführt. Warum werden die strengen
Vorschriften, die EU-weit gelten, ausgesetzt? Warum tasten
Regierungen, von der löblichen Ausnahme Katalonien abgesehen,
Stierläufe und -kämpfe unter dem Deckmantel der Tradition kaum an?
Weil sie ein äußerst lukratives Geschäft sind, das durch einheimische
wie zugereiste Zuschauer Millionensummen bringt.
Wer sich auf dieses Geschäft einlässt, darf sich nicht beklagen,
wenn er auf die Hörner gerät. Die Wut und die Panik der Stiere sind
menschengemacht. Rund 40 000 von ihnen werden allein in Spanien jedes
Jahr zur Unterhaltung getötet, welch niederer Beweggrund. Wie
zynisch, dass diese prachtvollen Tiere vor ihrem blutigen Tod in den
Arenen noch gefeiert werden. Nein, von Güte zeugt das nicht.
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