(ots) - Richtiges Signal
Vielleicht geschah es in derselben Sekunde, dass Angela Merkel
Afrika als würdigen Kooperationspartner pries und Flüchtlinge in
klapprigen Booten von ebendort Zuflucht in Europa suchten. Dem
gelobten Land, in dem sie sich eine Zukunft erhoffen und für das sie
nicht selten auf hoher See ihr Leben geben. Beides spielte sich an
diesem Wochenende ab.
Europa und Afrika berühren sich - aber nicht in erster Linie, weil
die afrikanischen Boote gen Italien vorstoßen. Sondern auch weil sich
die Art und Weise, wie in Afrika Politik und Wirtschaft betrieben
werden, anderweitig auf Europa auswirkt. Das zeigen die Umbrüche im
Norden des Kontinents, das zeigt Afrikas bedeutende Rolle in der
Energie- und Klimapolitik.
Lange Zeit ging der Blick in die andere Richtung: Was Europa so
trieb, das bekam Afrika ab - oft genug in Form von Müllbergen,
Lkw-Ladungen voller Waffen oder - längerfristig - in Form eines
Klimawandels, den Afrika nicht verursacht hat.
Afrika ist inzwischen schlicht kein Bittsteller mehr. Dass Angela
Merkel nun auf Ebenbürtigkeit setzt, ist ein richtiges Signal, das
sich langfristig für Europa auszahlen wird.
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