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Bundesregierung droht beim Schutz der Wale zu
versagen / Greenpeace-Aktivisten bringen lebensechte Walmodelle nach Berlin

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(ots) - Berlin, 11. 7. 2011 - Zum heutigen Auftakt der 63.
Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC)
demonstrieren Greenpeace-Aktivisten mit Walmodellen vor dem
verantwortlichen Landwirtschaftsministerium (BMELV) in Berlin für den
Walschutz in Nord- und Ostsee. Die Umweltschützer fordern, dass die
vom Bundestag beschlossene Walschutzverpflichtung auch in den
deutschen Meeren umgesetzt wird. Bundesministerin Ilse Aigner will
die Stellnetzfischerei, die europaweit für den hundertfachen Tod der
Kleinwale verantwortlich ist, in deutschen Nord- und
Ostseeschutzgebieten weiterhin erlauben. Zum Schutz der Wale sollen
die Netze lediglich mit akustischen Scheuchvorrichtungen, so
genannten Pingern versehen werden, die die Wale aus den Gebieten
vertreiben.

"Man kann sich bei der IWC nicht für den Walschutz feiern lassen
um dann zu Hause den Tod von Kleinwalen in Kauf zu nehmen", sagt
Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace. "Die Pläne des BMELVs sind
eine Rückwärtsrolle für den Meeresumweltschutz. Vor einem Jahr
beschloss der deutsche Bundestag parteiübergreifend sich in der EU
für einen konsequenten Walschutz einzusetzen, die Vorschläge des
Aigner-Ministeriums ignorieren den Beschluss".

Bereits vor sieben Jahren wies die damalige Bundesregierung über
ein Drittel der deutschen Nord- und Ostsee als Beitrag für das
Schutzgebietsnetzwerk Natura-2000 aus. Einige der Gebiete, wie zum
Beispiel das "Sylter Außenriff" wurden dabei wegen der besonderen
Rolle für das Überleben der einzigen deutschen Walart, der
Schweinswale ausgesucht. Eine Arbeitsgruppe des Umwelt- und
Verbraucherschutzministeriums hat Vorschläge erarbeitet, wie mit der
Fischerei in den Schutzgebieten zu verfahren ist. Während die
Umweltseite den konsequenten Walschutz fordert, lehnt das für die
Fischerei verantwortliche Ministerium BMELV ein ganzjähriges




Stellnetzverbot ab. Stattdessen sollen die Schweinswale mit
sogenannten Pingern durch laute Töne aus den Schutzgebieten
vertrieben werden.

Die gemeinsame europäische Fischereipolitik durchläuft zurzeit
einen Reformprozess, der Ende 2012 abgeschlossen sein soll.
Greenpeace fordert den Abbau der riesigen Überkapazitäten in der
Fischfangflotte, wissenschaftsbasierte Fangquoten, die konsequente
Kontrolle der Fischereigesetze und die Ausweisung großflächiger
Meeresschutzgebiete in denen keine Fischerei stattfindet. Nur so
können sich die überfischten Bestände und die Meeresnatur erholen.
Ein Test für den Erfolg der Reform und die Position der
Bundesregierung ist das Ãœberleben der Schweinswale in Nordund Ostsee.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack
unter Tel. 0171-8780 841 oder Pressesprecher Björn Jettka unter Tel.
0171-8780 778. Unterwasser-Fotos und erhalten Sie unter Tel.
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Datum: 11.07.2011 - 08:55 Uhr
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