(ots) - Auf Schritt und Tritt begegnen Verbraucher dem
Begriff Nachhaltigkeit - sei es in Werbeanzeigen, auf
Produktverpackungen oder in Unternehmensdarstellungen. "Die meisten
Menschen setzen 'nachhaltig' mit 'umweltfreundlich' gleich", sagt
Bernhard Priesemuth, Nachhaltigkeits-Experte bei TÃœV Rheinland. "Doch
das ist nur einer von drei Aspekten. Die anderen beiden heißen
'wirtschaftlich' und 'sozialverträglich'." So kann ein Produkt zwar
umweltfreundlich sein; wenn seine Herstellung aber so teuer ist, dass
es am Markt keine Käufer findet, ist es nicht nachhaltig. Dasselbe
gilt, wenn ein ökologisches und wirtschaftliches Produkt soziale oder
ethische Standards verletzt, etwa weil es unter menschenunwürdigen
Arbeits- und Sozialbedingungen gefertigt wird.
Weil für immer mehr Verbrauchern das Thema wichtig ist, tummeln
sich mittlerweile zahlreiche Labels auf dem Markt. Woran erkennt aber
nun der Verbraucher, welches Produkt sein Label zu Recht trägt? Die
meisten Zeichen berücksichtigen ein bis zwei Nachhaltigkeitsaspekte
der genannten drei. Sie sind eher als Umweltzeichen zu bezeichnen,
wie zum Beispiel das Bio-Siegel und der Blaue Engel, oder stellen
soziale und ökonomische Faktoren ins Zentrum wie Siegel für fairen
Handel. "Würde man die Aspekte verschiedener Prüfzeichen
zusammenführen oder die bestehenden weiter anreichern, wären wir
wahrscheinlich nah dran an einem umfassenden
Nachhaltigkeitsprüfzeichen", erklärt Bernhard Priesemuth.
Manche Unternehmen und Konzerne ergreifen auf diesem Gebiet die
Initiative und entwickeln eigene Siegel. Rewe zum Beispiel zeichnet
zunehmend Produkte mit dem "Pro Planet"-Zeichen aus. Dieses
berücksichtigt unter anderem Faktoren wie Ressourceneinsatz,
Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierschutz, soziale Verantwortung und
Produktsicherheit. Da hier verschiedene Daten aus unterschiedlichen
Bereichen zusammenzufassen sind, muss die eingesetzte Prüfmethode zur
Vergabe geeignet sein. TÜV Rheinland prüft unabhängig beispielsweise
die Prozesse, mit denen Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer Produkte
analysieren, bewerten und verbessern. "So können Verbraucher darauf
vertrauen, dass das, wo nachhaltig draufsteht, auch wirklich nach dem
Stand von Wissenschaft und Technik nachhaltig ist", erklärt
Priesemuth.
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