(ots) - Im Jahr 2010 haben die Jugendämter in
Deutschland 36 300 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Das
waren rund 2 600 (+ 8%) mehr als 2009. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, lag die Zahl der Inobhutnahmen damit um
42% höher als noch vor fünf Jahren.
Eine Inobhutnahme ist eine kurzfristige Maßnahme der Jugendämter
zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die sich in einer akuten,
sie gefährdenden Situation befinden. Jugendämter nehmen Minderjährige
auf deren eigenen Wunsch oder auf Grund von Hinweisen Anderer (etwa
der Polizei oder von Erziehern und Erzieherinnen) in Obhut und
bringen sie in einer geeigneten Einrichtung unter, etwa in einem
Heim.
In vielen Fällen schließt sich an die Inobhutnahme eine Hilfe zur
Erziehung an. Für 9 700 (27%) der jungen Menschen wurde eine
Erziehung außerhalb des eigenen Elternhauses, wie in einer
Pflegefamilie oder in einem Heim, eingeleitet, in 4 600 (13%) Fällen
eine sonstige stationäre Hilfe, wie in einem Krankenhaus oder der
Psychiatrie. 27 100 junge Menschen lebten vor der Inobhutnahme bei
ihren Eltern oder einem Elternteil. 15 300 junge Menschen kehrten
nach der Inobhutnahme zu den Sorgeberechtigten zurück.
Weiter stark zugenommen hat die Zahl der Jugendlichen, die
aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland in Obhut
genommen wurden. Betraf dies im Jahr 2008 noch 1 100 Jugendliche, so
stieg die Zahl 2009 auf 1 950 Jugendliche und 2010 auf 2 800
Jugendliche - ein Anstieg gegenüber 2008 um 157%.
Weitere kostenlose Informationen gibt unter www.destatis.de, Pfad:
Publikationen -> Fachveröffentlichungen -> Sozialleistungen.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn, Dorothee von Wahl, Telefon: (0611) 75-8167,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse(at)destatis.de