(ots) - Die Lage der somalischen Flüchtlinge hat sich
dramatisch zugespitzt. Ungefähr 7,5 Millionen Somalier, ein Viertel
der Bevölkerung, sind durch Gewalt und die schlimmste Dürre seit fünf
Jahren vertrieben worden. Vor allem die Kämpfe in der südlichen
Landesmitte gehen unvermindert weiter.
Große Teile der somalischen Bevölkerung sind bereits mehrfach
vertrieben worden. Die Zahl der Binnenvertriebenen - Flüchtlinge im
eigenen Land - stieg in diesem Jahr auf fast 1,5 Millionen. Darüber
hinaus haben allein 2011 mehr als 140.000 Somalier die Grenzen zu den
Nachbarstaaten überquert.
Und der Massenexodus geht unvermindert weiter. Seit Anfang Juli
kamen weitere 11.000 Somalier in Äthiopien und über 8.600 in Kenia
an. Auf ihrer Suche nach Wasser, Nahrung und Schutz erreichen aktuell
täglich 1.700 Menschen Äthiopien und 1.300 Kenia.
Die humanitäre Lage in Dadaab, dem größten Flüchtlingslager der
Welt, ist katastrophal. Ursprünglich für 90.000 Flüchtlinge im
Nordosten Kenias angelegt, müssen dort gegenwärtig 400.000
Flüchtlinge unter miserablen hygienischen Bedingungen versorgt
werden. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hat bereits mehrfach
an die kenianische Regierung appelliert, mehr Land für die
Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Besonders der
Gesundheitszustand der Kinder ist Besorgnis erregend: Ein Viertel von
ihnen sind unterernährt. Die UNHCR-Helfer untersuchen sie
unverzüglich und versorgen sie mit dem Lebensnotwendigsten.
Ebenso katastrophal ist die Lage in Äthiopien, vor allem in der
Region Dollo Ado, wo die meisten somalischen Flüchtlinge leben.
23.000 kamen allein im Juni. 50 Prozent der Flüchtlingskinder unter
fünf Jahren sind unterernährt. Die UNHCR-Helfer im Transitzentrum
sind komplett überfordert und brauchen dringend Unterstützung: Das
Zentrum, ursprünglich für 3.900 Flüchtlinge gebaut, ist aktuell mit
10.000 Menschen restlos überfüllt.
Um die Flüchtlinge mit dem Notwendigsten versorgen zu können, hat
UNHCR die internationale Gemeinschaft um 136,3 Millionen US-Dollar
gebeten. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der Partner von UNHCR in
Deutschland, unterstützt den Hilfsaufruf und ruft dringend zu Spenden
für somalische Flüchtlinge auf.
Gerne vermitteln wir Ihnen deutschsprachige Interviewpartner in
Dadaab. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der
UNO-Flüchtlingshilfe.
Flüchtlinge aus Somalia brauchen Ihre Hilfe:
UNO-Flüchtlingshilfe - Spendenkonto 2000 88 50
Sparkasse Köln-Bonn 370 501 98
Stichwort: Hungersnot Somalia
Spenden online unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228 - 62 986 14
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de