(ots) - Enge, Stress, Angst und Tod - auch in so genannten
ausgestalteten Käfigen, Kleingruppen oder Kleinvolieren ist das Leben
für Legehennen die Hölle und nicht nennenswert angenehmer als in
klassischen Legebatterien. Dennoch will das
Bundeslandwirtschaftsministerium nicht davon abrücken, diese
Tierquälerei noch bis 2035 zu erlauben. Dies verkündete
Staatssekretär Dr. Gerd Müller Ende vergangener Woche im Bundesrat.
Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist überzeugt:
Ein schnellerer Ausstieg wäre möglich, wenn
Bundeslandwirtschaftsministerin Ministerin Ilse Aigner und ihre
Parteigenossen sich auf Tierschutz und nicht auf Industriellenschutz
besinnen würden.
Im Mai kündigte die Aigner das Aus für die Kleingruppenhaltung an
- allerdings erst in 25 Jahren. Tierschützer und andere Politiker
reagierten entsetzt und verständnislos. "Die klassische Käfighaltung
ist ab 2012 EU-weit illegal. Die als tierfreundliche Alternative
gehandelten Kleingruppen oder ausgestalteten Käfige bringen den
Tieren aber kaum Verbesserung. Deshalb muss auch diese Haltungsform
so schnell wie möglich verboten werden und auf alternative Systeme
umgestellt werden", sagt Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von
VIER PFOTEN. Dieser Meinung sind auch andere Politiker, wie der
SPD-Ministerpräsident Kurt Beck und die Grünenpolitikerin Ulrike
Höfken. Sie halten ein früheres Aus der Tierquälerei für machbar und
dringend nötig.
Die Argumentation des CSU-Politikers Müller empfindet Stephany als
symptomatisch für die Unionspolitik: Er argumentiert, dass die
Halter, die in ausgestaltete Käfige und Kleingruppen investiert
haben, geschützt werden müssen. Stephany: "Was hier betrieben wird,
ist Industriellenschutz. Es geht hier um hochgerechnet rund 113
Millionen Leben, wenn es bei einem Ende im Jahr 2035 bleibt."
Wie bereits in einer offiziellen Stellungnahme an das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
formuliert, fordert VIER PFOTEN eine Reduzierung der Ãœbergangsfrist
auf 5 Jahre.
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