(ots) - Lange hatten Gartenfreunde in diesem Jahr
vor Nacktschnecken ihre Ruhe. Jetzt aber sind sie dafür um so
aktiver, zumal ihnen im Garten ein reich "gedeckter Tisch" geboten
wird. Vor allem die gefährlichste Nacktschneckenart, die Spanische
Wegschnecke, schätzt das breite Nahrungsangebot. Nach der langen
Trockenperiode im April und Mai, die Schnecken gut überstanden haben,
ist ihr Appetit auf frisches Grün jetzt besonders groß. Salate,
Gemüse- und Zierpflanzen sind somit willkommene Leckerbissen für die
schleimigen Fresser.
Treten die Schädiger nur einzeln auf, kann bereits das Absammeln
der vorwiegend nachts auf Nahrungssuche gehenden Tiere größeren
Schaden verhindern. Absammelhilfen wie umgedrehte Blumentöpfe,
Rhabarberblätter oder alte Bretter, unter denen Schnecken tagsüber
Schutz suchen, können dabei eine gute Hilfe sein. Als weitere
Abwehrmaßnahme empfiehlt der Baseler Bodenzoologe Dr. Markus Bieri,
den Boden regelmäßig zu lockern und anschließend mit der Hacke wieder
zu verfestigen. Dies zerstört Hohlräume, die den Schnecken als
Unterschlupf dienen. Auch mit der frühzeitigen Anbringung von
Schneckenzäunen um Beete lässt sich die Schneckenplage in Grenzen
halten.
Schließlich sollte noch die Ausbringung von Schneckenkorn in
Betracht gezogen werden, und zwar vor allem dann, wenn die Plage mit
Absammeln nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Die meisten
Schneckenmittel enthalten heute den Wirkstoff Metaldehyd, der schnell
wirkt und für Nützlinge des Gartens wie für den Boden keine Gefahr
darstellt. Mittel mit diesem Wirkstoff sind zudem sehr sparsam, denn
ca. 40 Körner pro Quadratmeter reichen für eine erfolgreiche
Bekämpfung bereits aus. Um die Zuwanderung von Schnecken von
Nachbargrundstücken einzuschränken, rät Bieri, auch entlang des
Gartenrandes etwas Schneckenkorn auszustreuen oder auch dort
Schneckenzäune anzubringen. Die am häufigsten anzutreffende
Schadschnecke in Deutschland ist derzeit die Spanische Wegschnecke.
Die ursprünglich aus Südwesteuropa stammende Nacktschneckenart
verbreitete sich zunächst in der Schweiz und ab 1960 mehr und mehr
auch in Deutschland und Österreich. Zwischenzeitlich ist sie bis
Finnland und entlang der Küste Norwegens bis Trondheim vorgedrungen,
wie Schneckenexperten unlängst bei einem Fachkongress in Cardiff
berichtet haben. Im Gegensatz zu anderen Schneckenarten ist die
Spanische Wegschnecke sehr anpassungs- und widerstandsfähig und hat
kaum natürliche Feinde. Deshalb wird sie den Experten zufolge ihren
Vormarsch auch weiterhin fortsetzen.
Pressekontakt:
Alfred Fischer
praxis press GmbH
Donaustraße 16, 64521 Groß-Gerau
Telefon: 06152/40021
E-Mail: info(at)praxis-press.de