(ots) - Bittere Lehren
Wie peinlich und bitter für die USA: Ausgerechnet das
kommunistische China drängt die Vereinigten Staaten zu
verantwortungsvollen Beschlüssen in der Haushaltspolitik. Was ist nur
los mit den einst so kraftstrotzenden und stolzen Amerikanern, dass
sie sich öffentlich abmahnen lassen müssen? Die Rückschau fällt
ernüchternd aus. Es ist noch gar nicht lange her, da haben die USA
Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, 60 Milliarden Dollar waren es im
Jahr 1998. Heute sieht alles ganz anders aus. Allein im Monat August
klaffte zwischen Einnahmen und Ausgaben eine beängstigende Lücke von
mehr als 100 Milliarden US-Dollar.
Trotzdem leisten sich Demokraten und Republikaner einen
entnervenden Streit um Schuldengrenze, Sparprogramme und
Steuerbeschlüsse. Ja wollen sie denn tatsächlich eine vorübergehende
Zahlungsunfähigkeit riskieren und damit noch mehr Vertrauen
verspielen? Und haben sie gar nichts aus den vergangenen Jahren
gelernt? Vor allem die Republikaner mit ihrem Hang zur
Selbstüberschätzung und Maßlosigkeit stehen zu Recht in der Kritik.
Als wäre es nicht kostspielig genug, sich weltweit dem Terrorismus
entgegenzustellen und Krieg zu führen, beharren sie auch noch auf
niedrigen Steuern selbst für Spitzenverdiener. Seriöse Politik sieht
anders aus. Kein Wunder, dass große Gläubiger wie die Chinesen
langsam nervös werden. Ihre Mahnungen sollten sehr ernst genommen
werden.
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