(ots) -
Die Bundesbürger sparen nach eigener Einschätzung nicht genug. Sie
legen zwar jeden Monat durchschnittlich 180 Euro auf die hohe Kante.
Zur Erfüllung ihrer Ziele bräuchten die Bundesbürger jedoch nach
eigener Meinung im Durchschnitt 256 Euro. Sie sparen also monatlich
76 Euro beziehungsweise 30 Prozent zu wenig. Dies ist das Ergebnis
einer aktuellen Umfrage von TNS-Infratest im Auftrag des
Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
zum Sparverhalten der Deutschen. Befragt wurde eine für Deutschland
repräsentative Auswahl von 2.075 Bundesbürgern im Frühjahr 2011.
"Zwischen Vorsorgebedarf und Spartätigkeit zeigt sich eine Lücke.
Viele Bundesbürger sehen ihre finanziellen Möglichkeiten als nicht
ausreichend an, um ihre Sparvorhaben vollständig zu verwirklichen.
Die gute Arbeitsmarktentwicklung wird aber helfen, die Sparlücke zu
verringern. In diesem und im kommenden Jahr dürften die Einkommen der
Bundesbürger auch preisbereinigt zunehmen", erläutert
BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Nicht alle
Bevölkerungsgruppen verfehlten der Umfrage zufolge ihr Sparziel in
gleicher Weise: Junge Bundesbürger und Geringverdiener hätten bei der
Erreichung ihrer Sparziele die größten Probleme. Hier gingen Sparziel
und tatsächliches Sparen zum Teil am deutlichsten auseinander.
Demgegenüber falle die Sparlücke bei den Beziehern höherer Einkommen
und bei älteren Befragten niedriger aus.
Trotz der starken gesamtwirtschaftlichen Schwankungen im Zuge der
schweren Rezession 2008/2009 und der anschließenden raschen Erholung
der deutschen Wirtschaft blieb die Sparquote der Bundesbürger
vergleichsweise stabil. Im Jahr 2010 haben die Sparanstrengungen nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes etwas zugenommen. Die Sparquote
der Bundesbürger, das heißt das Verhältnis des Sparens zum
verfügbaren Einkommen, stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent.
"Die gefestigte konjunkturelle Dynamik in Deutschland und die
verbesserten Einkommensperspektiven lassen die Konsumneigung der
Bundesbürger nun wieder geringfügig ansteigen. Wir erwarten daher für
das Jahr 2011 einen leichten Rückgang der Sparquote um 0,2
Prozentpunkte auf 11,2 Prozent", so Martin.
Die von den privaten Haushalten für die Geldvermögensbildung
verwendeten Mittel stiegen in 2010 um 6,7 Milliarden Euro auf 153,6
Milliarden Euro. Dabei blieben Einlagen bei Banken die beliebteste
Anlageform der Deutschen. Insgesamt 80,3 Milliarden Euro flossen den
Bankhäusern in Deutschland zu. Versicherungen zogen im gleichen
Zeitraum 63,1 Milliarden Euro auf sich, Wertpapiere lediglich 0,2
Milliarden Euro.
Der Bestand an Geldvermögen erreichte Ende 2010 mit 4.934
Milliarden Euro fast die 5-Billionen-Marke. Im Durchschnitt verfügte
jeder Haushalt in Deutschland über ein Geldvermögen in Höhe von
122.700 Euro, dem Verbindlichkeiten von 38.200 Euro gegenüberstanden.
Das ergibt ein Netto-Geldvermögen von 84.500 Euro pro Haushalt.
Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de ,
Publikationen, Studien/Konjunktur abrufbar.
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