(ots) - Der weltweite Markt für Sicherheitstechnik erlebt
sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich goldene Zeiten: Er
soll von derzeit rund 59 Milliarden Euro mit mehr als 7 Prozent
jährlich bis 2014 auf über 73 Milliarden anwachsen. Dieser Boom wird
zu massiven Veränderungen der Strukturen in der bisher solide
gegliederten Branche führen; es entsteht ein völlig neues
Wettbewerbsumfeld. Existierten auf Grund unterschiedlicher
Marktmechaniken bisher klare Grenzen zwischen dem
militärischen/paramilitärischen und dem zivilen Bereich, werden diese
jetzt von Brancheninsidern, aber zunehmend auch von Branchenfremden
aufgebrochen und bisher geltende Spielregeln außer Kraft gesetzt. Der
Markt wird neu sortiert, in Teilsegmenten werden Marktanteile völlig
neu verteilt und Konzentrations- sowie Konsolidierungstendenzen
deutlich zunehmen. Bis 2015 könnten diesem Trend bis zu 20 Prozent
der Zulieferer zum Opfer fallen. Zu diesem Schluss kommen die
Branchen-Experten der Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber &
Partner (W&P).
Die Gründe für weiter steigende Investitionen in die
Sicherheitstechnik sind aus Sicht der Berater vielfältig und werden
von aktuellen, gesellschaftlichen Megatrends getragen: So fördern
latente Terrorrisiken das Sicherheitsbedürfnis der Bürger ebenso, wie
das global zunehmende Migrationsaufkommen, welches die Nachfrage nach
Überwachungssystemen vor allem an den südlichen und östlichen Grenzen
nach Europa deutlich steigert. Hinzu kommen Trends, die auf dem
ersten Blick nicht unmittelbar mit der Sicherheitstechnik in
Verbindung gebracht werden: Beschleunigend wirkt einerseits die
weiter fortschreitende Urbanisierung, die völlig neue Ansprüche an
Steuerungs- und Informationssysteme komplexer Infrastrukturen
verlangt und andererseits das wachsende Verkehrs- und
Transportaufkommen, das nach einer besseren Absicherung und
Effizienzsteigerung der Verkehrsnetze und zentraler
Verkehrsknotenpunkte verlangt.
Insgesamt wird die Markt- und Wettbewerbslandschaft folgenden
Strömungen unterliegen:
1.Künftig geht der Trend stärker als bisher weg von Insellösungen
hin zu integrierten Gesamtsystemen und Dienstleistungen (z.B.
kompletter Perimeterschutz bestehend aus Zugangskontrolle,
Videoüberwachung und Sicherheitskommunikation etc.). Die stärksten
Wachstumsraten mit überdurchschnittlichen 7 bis zu 15 Prozent werden
deshalb landesspezifisch auf unterschiedlichem Niveau bei
Systemintegratoren und hochspezialisierten Lieferanten von
High-Tech-Komponenten erwartet. Der Markt wird sich damit weiter
polarisieren.
2.Die etablierte Einteilung zwischen Systemintegratoren und
spezialisierten Komponentenanbietern wird von einer anderen Seite
einer weiteren Veränderung unterworfen werden. Das Eindringen der
Rüstungsbetriebe in den zivilen Markt für Sicherheitstechnik wird zu
einer deutlichen Verschiebung der Gleichgewichte auch zwischen den
Systemintegratoren führen. Die Anbieter aus dem militärischen Bereich
drängen jetzt in diese für sie neuen und attraktiven Marktsegmente,
um sich ein Stück vom Kuchen zu sichern. Ihr Vorteil: In der Regel
sind sie vergleichsweise ressourcenstark und haben durch einen hohen
internationalen Vernetzungsgrad besten Zugang zu den zukünftigen
Großprojekten.
3.Demgegenüber wird es auch am unteren Ende mittelfristig zu
einer Konzentration der Komponentenanbieter kommen. Um nicht in das
dritte bzw. vierte Glied der Supply Chain abgedrängt zu werden, ist
eine stärkere Fokussierung und der enge Kontakt zu den
Systemintegratoren erfolgsentscheidend. Unternehmen, denen diese
Neuausrichtung nicht rechtzeitig gelingt, sind in ihrer
Zukunftsfähigkeit gefährdet. Hinzu kommt, dass im "preiswerten"
Marktsegment zunehmend neuer Wettbewerb über die etablierten
IT-Hersteller zu erwarten ist. Bis 2015 könnten diesem Trend bis zu
20 Prozent der Zulieferer zum Opfer fallen - und das bei einem
gesunden Basiswachstum des Marktes.
Dieses veränderte Wettbewerbsumfeld stellt vor allem
mittelständische Unternehmen, die bisher im Bereich für zivile
Sicherheitstechnik gut aufgestellt waren, vor große
Herausforderungen: Wenn sie nicht den Marktverschiebungen zum Opfer
fallen und sich gegen den neuen, hochprofessionellen Wettbewerb
verteidigen wollen, müssen sie eine klare und fokussierte
Positionierung im deutschen und internationalen Security Markt
anstreben.
"Unternehmen müssen jetzt Farbe bekennen und proaktiv handeln", so
Dr. Peter Fey, Branchenexperte bei W&P. "Wer sich durch ein klares
technisches Profil hervorhebt, seine Anwendungsbereiche und
Kundengruppen deutlich abgrenzt und sich konsequent auf bestimmte
Branchensegmente konzentriert, kann auch zukünftig am enormen
Wachstum dieses Marktes partizipieren." Im Hinblick auf die
Strukturveränderungen in der Branche muss aber auch das
Geschäftsmodell auf den Prüfstand, denn: Selbst aus einer heute
marktführenden Position heraus muss die eigene Wertschöpfungsstruktur
unter Berücksichtigung des Wettbewerbsumfelds ständig kritisch
hinterfragt werden. Nur wer sich nicht auf seinem bisherigen
Unternehmenserfolg ausruht, hat die Chance, den sich verändernden
Markt auch künftig mitzugestalten.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Pressekontakt:
Stephanie Meske
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