(ots) - Dr. h.c. Hans-Werner Hector und Josephine Hector
sind bereit 50 Millionen Euro für die Realisierung eines Neubaus
anstelle des Mitzlaff-Baus der Kunsthalle Mannheim zu spenden. "Wir
sind seit vielen Jahren der Kunsthalle Mannheim sehr eng verbunden.
Deshalb wollen wir unseren Beitrag für die Zukunft, für den Ruf und
die Schönheit dieser Stadt leisten", begründet Dr. h.c. Hans-Werner
Hector das außerordentliche Engagement bei einer Pressekonferenz
heute Nachmittag. "Wir haben eine Unterstützung des Projektes schon
geraume Zeit erwogen. Ausschlaggebend für uns war dann der klar
erkennbare Wunsch der Stadt und des Gemeinderats und die öffentliche
Unterstützung für ein solches Vorhaben."
"Die Bereitschaft von Dr. h.c. Hans-Werner Hector und Josephine
Hector, die Stadt Mannheim und Ihre Bürgerschaft bei diesem Projekt
in einer solch außergewöhnlichen Dimension zu unterstützen, ist ein
herausragender Moment in der Entwicklung und Geschichte unserer
Stadt. Es ist ein Geschenk an Stadt und Bürger, ihre Schätze
angemessen zu bewahren und zu präsentieren. Die wenigen ganz großen
mäzenatischen Unterstützungen des vergangenen Jahrhunderts werden
damit im 21.Jahrhundert fortgesetzt. Der Dank, den ich im Namen der
Stadt Mannheim und sicher auch des Gemeinderates für diese so
großherzige Unterstützung ausspreche, lässt sich kaum in Worte
fassen", erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz heute.
"Mit diesem Signal ist die Realisierung des Projekts in greifbare
Nähe gerückt. Die Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Mitzlaff-Baus
hat gezeigt, dass ein Neubau die wirtschaftlichste und nachhaltigste
Lösung ist. 50 Millionen Euro geben uns die einmalige Chance und auch
die Kraft, dieses Jahrhundertprojekt anzugehen", so Kurz weiter. "Die
Entscheidung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefallen. Wir
benötigen weitere Unterstützung, um dieses Vorhaben zu realisieren.
Ich bin nun aber überzeugt, dass es gelingt und werbe entschieden für
dieses Jahrhundertprojekt, das auch ein städtebauliches
Aufbruchssignal sein wird."
"Mit einem Neubau wird die Kunsthalle Mannheim deutschlandweit
Maßstäbe setzen. Die Investition in die Kunsthalle ist eine
Investition in die Zukunft unserer Stadt. Sie wird der geplanten
Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2020 einen besonderen Schub verleihen.
Wir rufen auf, sich aktiv an diesem Projekt von
gesamtgesellschaftlichen Interesse zu beteiligen - mit ihrer
positiven Meinung und mit kleinen und großen Finanzierungsanteilen",
bekräftigt Kulturbürgermeister Michael Grötsch den Dank an Familie
Hector.
"Eine Sternstunde in der Geschichte der legendären Kunsthalle
Mannheim", so die überglückliche Kunsthallendirektorin Dr. Ulrike
Lorenz in Anspielung auf die historische Position der Institution als
einstige Vorreiterin der Rezeption der Moderne in Deutschland.
"Dieser entscheidende Impuls für die große Lösung in der dringenden
Frage der Kunsthallen-Modernisierung wird uns den Weg in die Zukunft
eröffnen."
Am 26. Juli trifft der Gemeinderat der Stadt Mannheim eine
Grundsatzentscheidung über einen möglichen Neubau. Der Beschluss
bildet die Grundlage für ein Finanzierungskonzept mit dem Land
Baden-Württemberg, dem Bund und insbesondere mit weiteren Mäzenen und
Förderern. Die Kosten für den erweiterten Museumsbetrieb sollen durch
eine noch zu gründende Stiftung finanziert werden.
Engagement der Hector-Stiftung
Die Hector-Stiftung engagiert sich seit vielen Jahren finanziell
für kulturelle Projekte im Zusammenhang mit der Kunsthalle Mannheim.
Dazu zählen seit 1997 die Förderung junger Künstler mit dem
Hector-Preis für dreidimensionale Kunst, der Erwerb einer
Lichtskulptur des amerikanischen Künstlers James Turrell 2007 und
seit 2006 eine jährliche Projektförderung im sechsstelligen Bereich.
Diese Projekte werden weiterhin gefördert werden. Die Hector-Stiftung
hat bislang strikt die Freiheit der wissenschaftlichen und
künstlerischen Ausrichtung der Kunsthalle Mannheim gewahrt und wird
dies auch zukünftig tun.
Ãœber die Kunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim ist ein kultureller Leuchtturm in
Südwest-Deutschland und darüber hinaus. Gegründet 1909 als erstes
Museum in Mannheim und zugleich als eine der ersten Bürgersammlungen
der Moderne in Deutschland ist sie - wie Mannheim selbst - geprägt
von Kreativität, Industrie und der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Mit ihrer hochkarätigen Sammlung der Moderne und Gegenwart und einem
attraktiven Ausstellungsprogramm bietet sie ein phantastisches
Potenzial. Der Schätzwert der Sammlung beträgt an die 500 Millionen
Euro. Für eine Präsentation, die der Bedeutung der Kunstwerke
entspricht, braucht es einen entsprechenden Auftrittsort.
Hintergrund
Dringender Handlungsbedarf ergibt sich aus erheblichen Defiziten
der aktuellen baulichen Situation des so genannten Mitzlaff-Baus von
1983, die einen funktionsfähigen und zeitgemäßen Museumsbetrieb nicht
mehr garantieren. Gemeinsam mit dem Billing-Bau von 1907, dem
Tief-Bunker und dem Athene-Trakt bildet er das Gebäude-Ensemble der
Kunsthalle Mannheim. Eine von der Stadt Mannheim im Frühjahr 2011 in
Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zeigt den erheblichen
Investitionsbedarf auf. Sie hat dabei eine Sanierung als
Minimal-Lösung und eine Generalsanierung Plus des Mitzlaff-Baus (mit
einem Investitionsvolumen von 37,3 bzw. 50,1 Millionen Euro) sowie
einen kompletten Neubau anstelle des Mitzlaff-Baus
(Investitionsvolumen von 67,8 Millionen Euro) untersucht. Im Ergebnis
empfiehlt diese Studie, einen Neubau als beste Lösung. Bild- und
Tonmaterial zur Pressekonferenz finden Sie in Kürze in der Mediathek
auf http://www.mannheim.de
Pressekontakt Stadt Mannheim:
Carolin Stengel, Medienteam / Dezernat für Wirtschaft, Arbeit,
Soziales und Kultur,Tel.-Nr. +49(0)621-293-2914,
Fax-Nr. +49(0)621-293-2912, E-Mail: carolin.stengel(at)mannheim.de
Pressekontakt Kunsthalle Mannheim: Dr. Ulrike Lorenz,
Sekretariat: Susanne Geffers,
Tel.-Nr. +49(0)621-293-6413, Fax-Nr. +49(0)621-293-6412,
E-Mail: ulrike.lorenz(at)mannheim.de