(ots) - Bonn/Nairobi, 20. Juli 2011. Heute wurde von den
Vereinten Nationen offiziell eine Hungersnot in zwei Regionen im
Süden Somalias ausgerufen. Zum letzten Mal geschah dies in Äthiopien
im Jahre 2000. Diese Erklärung unterstreicht, was CARE und andere
Hilfsorganisationen aus den Krisengebieten berichten: Die aktuelle
Hungersnot am Horn von Afrika ist die schlimmste humanitäre
Katastrophe, die sich derzeit auf der Welt abspielt. Die Vereinten
Nationen warnen vor dem Preis des Nichtstuns: Der Hunger werde sich
dann innerhalb der nächsten zwei Monate in der gesamten Region des
südlichen Somalia verbreiten.
Im dem ostafrikanischen Land sind 3,7 Millionen Menschen, mehr als
die Hälfte der gesamten Bevölkerung, auf humanitäre Unterstützung
angewiesen. In einigen Gebieten im Süden Somalias ist jeder zweite
mangelernährt, das ist die höchste Rate weltweit. In den drei am
schwersten betroffenen Ländern Somalia, Äthiopien und Kenia benötigen
insgesamt mehr als elf Millionen Menschen dringend
Nahrungsmittelhilfe. Bezogen auf Deutschland würde dies bedeuten,
dass jedes Kind, jede Frau und jeder Mann in einem Bundesland der
Größe beispielsweise Baden Württembergs vom Hungerstod bedroht wäre.
Um wirksam gegen die aktuelle Krise anzukämpfen, fordert CARE,
-dass internationale Geber deutlich mehr finanzielle Mittel zur
Verfügung stellen, damit Hilfsgüter eingekauft und verteilt werden
können. Die derzeitige Nothilfe ist noch nicht ausreichend, weil es
an Geld und an Zugang zu den betroffenen Gebieten mangelt. Bis heute
ist erst die Hälfte der nötigen Gelder zugesichert worden.
-dass den humanitären Organisationen ungehinderter und
uneingeschränkter Zugang zu den Gebieten gewährleistet wird
-dass internationale Geber die bestehenden rechtlichen
Beschränkungen für die Umsetzung von Nothilfe in Somalia auf
humanitärer Grundlage aufheben um sicherzustellen, dass Hilfe die
Bedürftigsten erreicht.
"Die Erklärung der Hungersnot ist ein dringlicher Appell für die
notleidenden Menschen. Die Situation ist die katastrophalste, die ich
in meinen 22 Jahren Erfahrung in der Nothilfe gesehen habe",
berichtet Barbara Jackson, die Nothilfe-Direktorin des
internationalen Verbundes von CARE. "Jeder Mann, jede Frau und jedes
Kind leiden. Die Umstände, unter denen sie die Grenze von Somalia
nach Kenia überqueren und der Zustand, in dem sie dann im
Flüchtlingslager Dadaab ankommen, sind unvorstellbar." Das Leid, das
die Menschen ertragen müssten, könne man sich nicht annähernd
vorstellen, und sie benötigten sofortige Hilfe, so Jackson, die in
dieser Woche in Dadaab war. "Jeder, den ich traf, hatte die gleiche
Botschaft: 'Bitte teilen sie der Welt mit, dass wir Hilfe brauchen.
Und wir brauchen sie jetzt sofort. Wir können kaum länger
aushalten.'"
CARE hat bereits Nothilfe für mehr als eine Millionen Menschen in
Somalia, Äthiopien und Kenia geleistet und hat seinen weltweiten
Aufruf um Unterstützung in der vergangenen Woche verdoppelt: CARE
bemüht sich nun, weltweit insgesamt 33,7 Millionen Euro (48 Millionen
US-Dollar) einzunehmen, um Wasser, Nahrung und andere Hilfsgüter für
zwei Millionen Menschen zur Verfügung stellen zu können. Bis dato ist
die Nothilfe von CARE International nur zu 30 Prozent finanziert und
deshalb bittet die Hilfsorganisation private Spender ebenso wie
Regierungen um mehr Unterstützung. In Deutschland ruft CARE mit dem
Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" zu Spenden auf.
In Somalia hat CARE bis heute 164.000 Menschen mit Hilfsgütern und
Geld unterstützt, um den Hunger zu bekämpfen. Auf der anderen Seite
der Grenze im Norden Kenias, wohin in den letzten sechs Monaten mehr
als 61.000 Somalier geflohen sind, leitet CARE die Verteilung von
Nahrung und Wasser und führt Bildungsprogramme durch im
Flüchtlingslager Dadaab. Mehr als 1.500 Menschen kommen dort jeden
Tag an und CARE arbeitet mit seinen Partnern rund um die Uhr, um die
Nothilfe auszuweiten. CARE wird auch Hilfsgüter im neu geöffneten
Camp Ifo II austeilen, wo weitere 40.000 Menschen untergebracht
werden können. CARE arbeitet darüber hinaus im Norden Kenias und im
Süden Äthiopiens in den von der Dürre betroffenen Gemeinden.
CARE ist Mitglied im Bündnis Aktion Deutschland Hilft (ADH), dem
Zusammenschluss renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im
Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam schnelle
und effektive Hilfe zu leisten. CARE ruft im Verbund mit ADH zu
Spenden auf das gemeinsame Spendenkonto auf:
Spendenkonto: 10 20 30
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 Onlinespenden:
www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
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CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
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