(ots) - Nach dem Urlaub ist das Girokonto leer geräumt,
obwohl alle EC- und Kreditkarten im Portemonnaie stecken: Viele
Reisende werden Opfer von Datenklau an Geldautomaten - auch im
Ausland. 2010 verzeichnete das Bundeskriminalamt hier mehr als 500
manipulierte Geldautomaten, die meisten in Frankreich, Italien und
der Türkei. "Die Dunkelziffer dürfte höher sein, weil Manipulationen
schwer zu erkennen sind", sagt Michael Urban, Schadens-Experte beim
Infocenter der R+V Versicherung. Er rät Urlaubern, beim Geldabheben
achtsam zu sein. Dazu gehört, Automaten in einer gut besuchten
Bankfiliale zu wählen und die Geheimzahl vor Blicken geschützt
einzugeben.
Die Betrüger gehen beim Ausspähen der Daten, dem sogenannten
"Skimming", meist professionell vor: Die Kartendaten lesen sie direkt
am Automaten oder am Eingang zu den Automatenräumen aus. Um die
Geheimzahlen zu "klauen", montieren sie Kameras oder
Tastatur-Attrappen an den Geldautomaten.
"Wer die Geheimzahl mit Hand oder Portemonnaie geschützt eingibt,
senkt das Betrugsrisiko, weil Kameras die Ziffern nicht aufzeichnen
können", so R+V-Experte Urban. Zusätzlich sollten Urlauber aufpassen,
dass die PIN-Eingabe nicht von Fremden beobachtet wird.
Wer glaubt, dass seine Daten ausgespäht wurden, sollte die Karte
sperren lassen. Oft geht das mit dem zentralen Sperr-Notruf +49 116
116 - die richtige Nummer gehört in Handy und Portemonnaie. Erst ab
dann haftet der Karteninhaber nicht mehr für den Missbrauch.
Ebenfalls wichtig: Anzeige bei der Polizei erstatten und die Bank
informieren.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Betrüger manipulieren oft Geldautomaten, die leicht zugänglich
sind und in belebten Ecken stehen: lieber Automaten in
Bankfilialen auswählen.
- Automaten unter die Lupe nehmen: Gibt es Klebereste, wirken
Teile aufgesetzt? Ist etwas am Eingabefeldes montiert?
- Oft versuchen Betrüger, Daten am Türöffner abzufangen. Lieber
unterschiedliche Karten zum Türöffnen und Geldabheben verwenden,
am Türöffner keine PIN eingeben.
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