(ots) - Mit Entsetzen und Trauer blicken wir nach Norwegen.
Fast hundert Menschen starben bei den Anschlägen, es waren wehrlose
und zumeist sehr junge Opfer. Die Massaker auf der Ferieninsel Utøya
und im Regierungsviertel von Oslo sind der Inbegriff heutiger
Barbarei. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei dem
Attentäter Anders Behring Breivik um einen sowohl rechtsradikalen wie
auch ultrachristlichen Fanatiker, der abscheulichen Ideologien ebenso
verfallen war wie Computer-Kriegsspielen. Und gerade deshalb ist es
irreführend, von einem Einzeltäter zu sprechen. Die hasserfüllten
Gruppen, denen er angehörte, tragen ebenso Verantwortung. Und:
Menschen wie Breivik, die unter dem massiven und verheerenden
Einfluss extremistischer Bewegungen sowie digitaler Ersatzwelten
stehen, gibt es viele. Auch sie können psychologisch kippen - hin zur
völligen Verblendung, zur Gewaltbereitschaft. Hinzu kommt der
pathologische Hang zum heldenhaften Märtyrertum - nach den eigenen
abscheulichen Maßstäben. Parallelen zu anderen Massenmördern,
sogenannten Amoktätern, sind erkennbar. Umso mehr sind jetzt der
Staat und die Gesellschaft gefordert. Prävention, schärfere
Beobachtung und Ursachenforschung sind notwendig.
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Andreas Kathe
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