(ots) - Flucht vor dem Tod
Wenn es ein Land gibt, das als Inbegriff fast allen Unheils auf
der Welt gelten kann, so ist das Somalia. Nach Jahrzehnten des
Bürgerkriegs kämpfen pro-westliche Regierungstruppen gegen
islamistische Milizen um die Macht über die Ruinen der Hauptstadt
Mogadischu. Der Küstenstreifen wird von Piraten beherrscht, die die
internationale Seefahrt am Horn von Afrika gefährden. Und als wäre
das blutige Chaos in diesem zerfallenden Staat nicht schon schlimm
genug, wird das Armenhaus Afrikas erneut von einer schweren Dürre
heimgesucht. Zehntausende sind auf der Flucht, vor Hunger, Krieg und
dem Tod.
Sie zu retten ist oberstes Gebot. Doch, und das ist besonders
bitter, sind den Helfern enge Grenzen gesetzt. Dabei geht es weniger
um fehlendes Geld oder mangelnden Willen. Die Vereinten Nationen
sowie die großen Geberländer wie die USA, Deutschland und andere
westliche Staaten bringen die notwendigen Mittel auf. Erst jetzt
wurden die Hilfsgelder erneut massiv erhöht. Doch das Problem ist
leider viel zu komplex, als dass es allein mit mehr Säcken Mais, Reis
und Weizen gelöst werden könnte. Denn es mangelt an allen Grundlagen:
Frieden, Stabilität, Sicherheit. So ist es fast unmöglich, die
Hilfsgüter ins Landesinnere zu transportieren, um tatsächlich
Bedürftige zu retten. Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand
zwischen den verfeindeten Stämmen und Milizen dürfte daher die
Hungersnot kaum eingedämmt werden können.
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