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BVR: Europa muss stärkere Einflussmöglichkeiten auf nationale Haushalte von hochverschuldeten Staaten erhalten / Genossenschaftliche FinanzGruppe präsentiert soliden Konsolidierten Jahresabschluss

ID: 450383

(ots) - Mit einem konsolidierten Jahresüberschuss nach
Steuern von 6,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2010 (plus 31,3
Prozent) beweist die genossenschaftliche FinanzGruppe - die 1.138
Kreditgenossenschaften, die DZ BANK Gruppe, die WGZ BANK Gruppe und
die Münchener Hypothekenbank eG - ihre Solidität, Leistungs- und
Zukunftsfähigkeit. Bei einer kaum veränderten Bilanzsumme von 1.020
Milliarden Euro baute die FinanzGruppe ihr Kredit- und
Einlagenwachstum kontinuierlich über alle Kundengruppen hinweg aus.
Gleichzeitig steht sie im konjunkturellen Aufschwung als
verlässlicher Finanzierungspartner bereit: In der Kreditvergabe an
Gewerbekunden kommt die FinanzGruppe (Stand Ende März 2011)
mittlerweile auf einen Marktanteil von 28,1 Prozent.

Im Berichtszeitraum haben die Genossenschaftsbanken 300.000 neue
Mitglieder hinzugewonnen - 16,7 Millionen Menschen halten nun Anteile
an einer deutschen Genossenschaftsbank. Mit einer konstanten Zahl von
circa 187.300 Mitarbeitern zeigt die FinanzGruppe unverändert starke
Präsenz in der Fläche und zahlte durch ihre Mitgliedsunternehmen rund
2 Milliarden Euro Ertragssteuern. Die genossenschaftliche
FinanzGruppe ist komfortabel mit Eigenkapital ausgestattet - das
Verbundkapital der genossenschaftlichen FinanzGruppe wuchs kräftig um
4,7 Milliarden Euro auf 62,2 Milliarden Euro.

Mit Blick auf die aktuelle Schuldenkrise in Europa erklärte der
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, bei der Vorstellung des
Konsolidierten Jahresabschlusses 2010: "Um nachhaltige Staatsfinanzen
im Euroraum zu sichern, braucht Europa stärkere Einflussmöglichkeiten
auf die nationalen Haushalte von hochverschuldeten Staaten - und zwar
schon dann, wenn die Schuldenquote eine kritische Marke von
beispielsweise 100 Prozent überschreitet." Die jüngsten Hilfs- und




Reformansätze seien sicherlich sinnvoll, aber doch eher aus dem
Erste-Hilfe-Koffer. Die Disziplinierung der griechischen
Finanzpolitik über die Märkte habe nicht funktioniert. Um die
institutionellen Schwächen der aktuellen europäischen Währungsordnung
zu beheben, sei über die jüngsten Maßnahmen hinaus eine neue
europäische Finanzverfassung nötig. Dies dürfe nicht daran scheitern,
dass der Europavertrag entsprechend geändert werden müsste.

Die Politik forderte Fröhlich ferner auf, die Stabilität und
Stärke der genossenschaftlichen FinanzGruppe in ihren
Regulierungsvorhaben anzuerkennen. Gerade im Rahmen der Umsetzung der
neuen Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften nach Basel III sollte
genauer auf Risikogehalt oder systemische Relevanz der verschiedenen
Geschäftsmodelle geschaut werden. Fröhlich: "Alle Institute über
einen Kamm zu scheren, führt nicht zu effizienter Regulierung,
sondern schwächt diejenigen, die den Finanzmarkt durch ihre solide
Geschäftstätigkeit stabilisieren." Gerade die in London ansässige
European Banking Authority (EBA) müsse die Vorteile, die in der
Vielfalt des europäischen Bankensektors lägen, berücksichtigen. Der
BVR regt daher an, dass die EBA ihre Tätigkeit auf Standards für
grenzüberschreitende Institute konzentriert und regional tätige
Banken weitgehend ausnimmt.

Ertragslage der genossenschaftlichen FinanzGruppe

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 9,2 Prozent auf 19 Milliarden
Euro. Maßgeblicher Treiber dabei war die Ausweitung des
Kundengeschäfts. Auf das Zinsergebnis hat sich zusätzlich die steile
Zinsstrukturkurve günstig ausgewirkt.

Die Risikovorsorgeaufwendungen im Kreditgeschäft gingen sehr
deutlich auf weniger als 900 Millionen Euro zurück.

Der Provisionsüberschuss stieg um 9,6 Prozent auf 5 Milliarden
Euro. Dieser Anstieg fußt sowohl auf der kontinuierlichen Expansion
im Kundengeschäft als auch auf dem sich wieder stabilisierenden
Wertpapiergeschäft.

Das Handelsergebnis beläuft sich nach einem Rückgang von 24
Prozent auf plus 1,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis wird wie im
Vorjahr durch das Geschäft mit strukturierten Anlage- und
Risikomanagementprodukten für Privat- und Firmenkunden getragen.
Demgegenüber verminderte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen um etwa
1 Milliarde Euro auf minus 1,1 Milliarden Euro; das sonstige
Bewertungsergebnis fällt mit minus 0,3 Milliarden ebenfalls negativ
aus. Ursache sind im Wesentlichen Bewertungskorrekturen bei
Staatsanleihen und bei ABS-Papieren.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen mit 1,5 Prozent moderat auf
15,5 Milliarden Euro.

Das Versicherungsgeschäft lieferte mit 0,6 Milliarden Euro
ebenfalls einen positiven Beitrag zum Jahresergebnis der
FinanzGruppe. Insbesondere das höhere Ergebnis aus Kapitalanlagen der
Versicherungsunternehmen trug zu der Verbesserung des Ergebnisses in
diesem Geschäftssegment bei.

Konsolidierte Bilanzsumme nahezu unverändert

Die aus dem Kundengeschäft gewachsene solide Entwicklung der
Ertragslage spiegelt sich auch in den Positionen der Bilanz wider.
Bei Zunahme des Kundengeschäfts und einer Reduzierung des
Wertpapierbestands blieb die konsolidierte Bilanzsumme mit 1.020
Milliarden Euro praktisch unverändert auf dem Vorjahresniveau.
Innerhalb der FinanzGruppe tragen die Primärbanken auf der Basis
ihres Kundengeschäfts 57 Prozent der Bilanzsumme. Die
genossenschaftlichen Zentralbanken halten 40 Prozent (DZ BANK 32
Prozent und WGZ BANK 8 Prozent) und die Münchener Hypothekenbank 3
Prozent der aggregierten Bilanzsumme.

Während die Forderungen an Kunden um rund 23 Milliarden Euro
beziehungsweise 4,1 Prozent auf 583,3 Milliarden Euro anstiegen,
reduzierte sich der Bestand an Handelsaktiva und Finanzanlagen um
insgesamt 26 Milliarden Euro auf 308,3 Milliarden Euro. Mit der
Ausweitung des Kundenkreditgeschäfts präsentiert sich die
FinanzGruppe einmal mehr als verlässlicher Partner des Mittelstands.

Beim Einlagengeschäft erhöhten sich die Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden um 5,4 Prozent beziehungsweise 32 Milliarden Euro
auf 620 Milliarden Euro. Dieser Anstieg zeigt sowohl das Vertrauen,
das die Anleger den Volksbanken und Raiffeisenbanken entgegenbringen,
als auch die Wettbewerbsfähigkeit der angebotenen Produkte. Die
verbrieften Verbindlichkeiten reduzierten sich um 13,2 Prozent
beziehungsweise 14,2 Milliarden Euro auf 93,3 Milliarden Euro. Kunden
haben fällige Anleihen wegen des niedrigen Zinsniveaus meistens in
kurzfristige Anlageformen - Sichteinlagen und Termingelder - wieder
angelegt.

Weiteres Material unter: www.bvr.de/KJA

Hintergrundinformation zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe
Volksbanken Raiffeisenbanken:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Sonder- und
Spezialinstitute vereinen das Kapital der genossenschaftlichen
FinanzGruppe - einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG und
WGZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen 16,7 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand. Auf die
Kreditgenossenschaften entfällt weit mehr als die Hälfte des
Geschäftsvolumens und der Erträge der deutschen genossenschaftlichen
FinanzGruppe.

Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP - Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG und die TeamBank AG gehören,
stellen den Volksbanken und Raiffeisenbanken ein Angebot an
Allfinanzprodukten und -leistungen zur Verfügung, aus dem sich jede
Ortsbank das für ihre jeweilige Positionierung im Markt
bedarfsgerechte Paket zusammenstellt. Der BVR ist das strategische
Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen Bankengruppe und vertritt
als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international
die Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe. Beim BVR ist
auch die Sicherungseinrichtung der Organisation angesiedelt.



Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse(at)bvr.de


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Datum: 26.07.2011 - 11:23 Uhr
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