(ots) - Welch ein Absturz!
Auch wenn Karl-Heinz Funke noch einmal ein kommunales Mandat
erobern sollte: Seine politische Karriere endet jämmerlich. Lange
Zeit war der gesellige, bisweilen etwas grobe Bauer aus Friesland
eine angesehene Größe sowohl in der SPD als auch im Agrarbereich.
Acht Jahre prägte er als Minister die Landwirtschaftspolitik in
Niedersachsen, drei Jahre sogar auf Bundesebene. Bei Wahlen erwies er
sich stets als populäres Zugpferd der SPD; jener Partei, ohne die er
allerdings auch nie einen solch steilen Aufstieg hätte schaffen
können.
Das muss er allerdings seit geraumer Zeit vergessen haben.
Zunehmend war Funke auf persönliches Wohlergehen fixiert, zuletzt mit
dem schäbigen Versuch, sich seine private Silberhochzeit von einem
ihm unterstellten Verband finanzieren zu lassen. Als dieser
Raffke-Akt aufflog, war er zunächst völlig uneinsichtig und klammerte
sich stur an seine verbliebenen politischen Ämter. Erst nach
gehörigem Druck sorgte er mit einem Rücktritt für eine Entlastung
seiner in Bedrängnis geratenen Partei.
Und weil die ihn nun wegen des noch anhängigen Untreue-Verfahrens
verständlicherweise nicht wieder für die Kommunalwahl nominieren
wollte, flüchtete Funke in eine Wählergruppe, um seine egoistischen
Interessen auch auf Kosten der SPD durchzusetzen. Welch ein Absturz,
welch ein unwürdiger Abschied aus der politischen Anständigkeit!
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