(ots) - Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) in
Hannover hat ein Verfahren gegen das umstrittene TV-Format
"Mietprellern auf der Spur" von RTL eingeleitet. Dies berichtet das
Fachmagazin Werben & Verkaufen (W&V) in seiner am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe. Die NLM will laut W&V prüfen, ob "ein
Anfangsverdacht in Bezug auf die Verletzung rundfunkrechtlicher
Bestimmungen" vorliegt, so eine Sprecherin. Anlass der Prüfung ist
eine Mietpreller-Folge, in der sich die Moderatorin Vera Int-Veen
Zutritt zu der Wohnung einer Frau verschafft haben soll, während
diese abwesend war. Dabei entlockte Int-Veen dem - Medienberichten
zufolge - behinderten Sohn der Frau ein Ja zum Betreten der Wohnung.
Im Rohschnitt des Films, der auf der Onlineplattform bild.de zu sehen
ist, ist jedoch zu beobachten, dass der Junge auf eine ganz andere
Frage mit Ja geantwortet hat. "So einen Fall hatten wir noch nicht",
so die NLM-Sprecherin. Das Verfahren soll mit einer Anhörung
beginnen. Im Frühjahr hatte der Sender aus Köln schon einmal Ärger
mit den Medienbehörden. Sie stellte den Kölnern ein Bußgeldbescheid
von insgesamt 30 000 Euro zu, nachdem eine Mutter in der Sendung
"Super Nanny" ihre beiden Kleinkinder vor laufender Kamera schlug -
ohne dass das RTL-Team einschritt. Gegen den Bescheid hatte RTL
zunächst Klage eingereicht, schließlich aber doch bezahlt. Dies sei
aber "keinesfalls als Schuldeingeständnis" zu verstehen, so ein
RTL-Sprecher. Der Sender sei überzeugt, dass die Menschenwürde von
niemandem verletzt worden sei.
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Lisa Priller-Gebhardt
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