(ots) - Am 2. August läuft die Frist für die Erhöhung des
US-Schuldenlimits ab. Bisher scheint keine Einigung in Sicht. Prof.
Dr. Ernst Fahling, Studiengangsleiter des Master-Programms Finance an
der International School of Management (ISM), erläutert die Ursachen
der Krise und erklärt, welche Auswirkungen die Zahlungsunfähigkeit
der USA für das Land und den Rest der Welt hat.
Welche Gründe gibt es für die aktuelle Krise in den USA?
"Das größte strukturelle Problem liegt bei der Staatsverschuldung.
Die Schuldenquote der USA beträgt aktuell ca. 100 % der jährlichen
Wirtschaftsleistung. Diese ist in den letzten 15-20 Jahren stetig
angewachsen, primär durch hohe Ausgaben für das Militär, für
staatliche Leistungen sowie durch gravierende Steuersenkungen für
Besserverdienende. Damit einhergehend ist auch die laufende
Neuverschuldung der USA bis auf 10 % des Bruttoinlandsprodukts
angestiegen. Jedes Jahr steigt die laufende Neuverschuldung um ca.
1,4 Billionen US-Dollar."
Wie kann das Problem gelöst werden?
"Für eine Abwendung der Zahlungsunfähigkeit muss dringend ein
Konsens zwischen den Republikanern und den Demokraten gefunden
werden. Eine nur zeitlich begrenzte Anhebung der Schuldenobergrenze,
wie es die Republikaner fordern, lehnt US-Präsident Barack Obama
strikt ab. Die Republikaner versprechen sich von ihren Forderungen
gewisse Vorteile für die Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr. Es
bleibt sehr zu hoffen, dass es einen Kompromiss geben wird und die
Schuldenobergrenze für einen längeren Zeitraum angehoben wird, um
Zeit für Gegenmaßnahmen zu gewinnen."
Was passiert, wenn es bis zum 2. August keine Einigung geben wird?
"Sollte keine Einigung zwischen den beiden Parteien erfolgen,
würde dies erhebliche Turbulenzen auf den verschiedenen Finanzmärkten
zur Folge haben. Den USA droht dann die Abstufung der
Kreditwürdigkeit. Die Zinsen für die Staatsschulden würden steigen
und der US-Dollar würde weiter geschwächt. Darüber hinaus sind
negative Konsequenzen für die Weltwirtschaft insgesamt zu erwarten.
Abhängig von der Zeitspanne der Zahlungsunfähigkeit werden die
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft stark oder weniger stark
ausgeprägt sein. Im schlechtesten Fall könnte daraus eine länger
andauernde Wirtschaftskrise erwachsen."
Bereits im Jahre 1995 befand sich die USA unter der Regierung
Clinton in einer ähnlichen Situation. Auch damals war das Land
zeitweilig zahlungsunfähig. Sind diese Situationen vergleichbar?
"Nein, die Verschuldung war Mitte der 90er Jahre wesentlich niedriger
und die allgemeine wirtschaftliche Situation bedeutend günstiger als
heute. Zudem herrschte zwischen den Parteien ein eher auf Konsens
ausgerichtetes Verhalten."
Gibt es eine Lösung für die USA?
"Die Schuldenkrise ist eine Strukturkrise des Landes. Eine
schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Die USA haben einen erheblichen
Restrukturierungsbedarf, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit
wiederherzustellen. Es braucht mindestens eine Generation, um die
Probleme langfristig in den Griff zu bekommen. Um eine
weltwirtschaftliche Führungsposition auch zukünftig beanspruchen zu
können, müssen die verschiedenen Defizite (Staatsverschuldung,
negative Leistungsbilanz, geringe Sparquote) zurückgeführt und damit
auch die Ansprüche des Einzelnen zurückgeschraubt werden."
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) - eine private
staatlich anerkannte Hochschule - bildet in Dortmund, Frankfurt/Main,
München und Hamburg Nachwuchskräfte für die internationale Wirtschaft
aus. Das Studienprogramm umfasst fünf Bachelor-Studiengänge
(International Management; Tourism & Event Management; Communications
& Marketing; Psychology & Management; Corporate Finance), fünf
konsekutive Master-Studiengänge (International Management; Strategic
Marketing Management; Finance; International Transport & Logistics;
Strategic Tourism Management) und zwei MBA-Programme (MBA General
Management; MBA Energy Management). Ab September 2011 wird das
Studienangebot um einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang
(Business Administration) ergänzt. Alle Studiengänge der ISM zeichnen
sich durch Internationalität und Praxisorientierung aus. Diese
Erfolgsfaktoren garantiert die ISM durch enge Kooperationen mit
Unternehmen, Projekte in Kleingruppen sowie integrierte
Auslandssemester und -module an über 140 Partneruniversitäten. Bei
aktuellen Hochschulrankings belegt die ISM vorderste Plätze.
Pressekontakt:
Daniel Lichtenstein
Leiter Marketing & Communications
International School of Management (ISM) gemeinnützige GmbH
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