(ots) - Die Weltbevölkerung wächst und damit wachsen die
Probleme. An dieser Grundaussage hält die Stiftung Weltbevölkerung
seit Jahr und Tag fest. Dabei ist manches richtig und doch ist die
dort vertretene Sicht extrem verkürzt. Das starke
Bevölkerungswachstum trägt der Stiftung zufolge entscheidend zur
Armut bei und erschwert eine nachhaltige Entwicklung. Je stärker die
Bevölkerung zunehme, desto mehr Menschen konkurrierten um die ohnehin
schon knappen Ressourcen wie Ackerland, Wasser und Nahrung. Letzterer
Zusammenhang ist so banal wie richtig und in gewissen, armen Regionen
auch ein faktisches Problem.
Doch Armut insgesamt ist kein Problem von knappen Ressourcen, das
durch das Bevölkerungswachstum verschärft wird. Rein rechnerisch
könnten mit den derzeit zur Verfügung stehenden Technologien und
Produktionsverfahren und auf der Basis der heutigen Nahrungsquellen
12 Milliarden Menschen ernährt werden - bei entsprechender
Verteilung. Armut produziert Bevölkerungswachstum und nicht
umgekehrt! Das zeigt ein simpler Blick in die reichen Gesellschaften.
Solange dem Süden soziale Entwicklung durch eine unfaire
Weltwirtschaftsordnung verwehrt bleibt, wird die Bevölkerung dort
wachsen. Was dort vor allem fehlt, ist Kapital für den Bau von
Brunnen und Leitungen, für den Aufbau von Vertriebsstrukturen für
Kleinbauern. 80 Prozent der Armen leben auf dem Land!
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