(ots) - Dass die USA in letzter Sekunde eine Blamage
abgewendet haben, kann man ihnen leider nicht konstatieren: Die
US-Politik hat sich derart vor den Augen der Welt lächerlich gemacht,
dass es lange dauern wird, bis ihr wieder Respekt erwächst. Wie
trotzige Kinder, besser: wie verbohrte Erwachsene verhielten sich vor
allem die oppositionellen Republikaner, die ihre Sperrmajorität im
Repräsentantenhaus bis zum Letzten ausreizten, um den demokratischen
Präsidenten Obama wenn nicht zu stürzen, dann wenigstens zu
schwächen. Obama selbst und seine Demokraten wirkten ideen- und
hilflos angesichts der Entschlossenheit des Gegners. Im Ringen darum,
wie viele Billionen (eine Zahl mit zwölf Nullen) neue Schulden die
USA anhäufen dürfen, damit die größte Volkswirtschaft der Erde nicht
zahlungsunfähig wird, bleiben nur Verlierer: Obamas Popularitätswerte
sind im freien Fall, Amerika will starke Präsidenten. Die
Republikaner wirken wie ein unreif nach rechts driftender Haufen ohne
Blick für die Gesamtverantwortung. Die US-Steuerzahler bekommen neue
Schulden aufgebürdet, gleichzeitig wird bei Sozialleistungen und der
Rüstung gekürzt, das kostet Jobs. Und die Weltwirtschaft? Amerika hat
sich Zeit gekauft, seine Probleme jedoch nicht gelöst. Die Neue Welt
bleibt ein Wackelkandidat, ein gigantisches Südeuropa.
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