(ots) - Leben retten - und was dann?
Voller Mitleid und Entsetzen schaut die Welt nach Ostafrika.
Bilder von ausgezehrten Menschen, von knochigen Babygesichtern mit
verzweifelten Augen berühren zutiefst. Der Anblick eines solchen
Elends schreckt die Menschen auf.
Hunderte Millionen Dollar haben sie in den vergangenen Wochen für
die Hungernden gespendet, sie haben eine Luftbrücke gebaut, die
Nahrung bringen soll, kalorienreiche Erdnusspasten und
Vitaminpräparate gemischt, um Afrikas Osten vor dem Hungertod zu
retten. Jetzt, wo sich die Gefahr so brutal offenbart, eilen die
Helfer hastig und verstört herbei. Von allen Seiten stürzt
Unterstützung ins Krisengebiet - als wollten die Helfer mit ihrem
Eifer etwas wiedergutmachen, das sie lange versäumt haben.
Tatsächlich haben sie das auch. Somalia ächzt seit Jahrzehnten
unter einem Bürgerkrieg, der die Infrastruktur des Landes längst zum
Erliegen gebracht hat. Die Versuche des Westens, die Region zu
befrieden, endeten ohne langfristige Lösung. Die UN erlebten in den
Neunzigerjahren eine Weltblamage, als ihre Blauhelm-Truppen vor den
Rebellen in die Knie gingen. Klaus Töpfers Ruf nach UN-Truppen weckt
also schlechte Erinnerungen.
Angesichts anderer akuter Krisenherde ist Ostafrika in den
Hintergrund geraten - bis die große Dürre kam. Jetzt müssen erst
einmal Leben gerettet werden. Wie sich das Land danach helfen könnte,
haben Staaten in Nordafrika oder dem Süden gezeigt. Zu sozialem und
wirtschaftlichem Wandel ist der Kontinent durchaus in der Lage.
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