1000 Besucher bei VR-Bank-Veranstaltung
(firmenpresse) - Die digitale Welt bietet neben vielen Vorteilen auch eine Unzahl an Gefahren und Risiken. Welche das sind und worauf jeder Nutzer der neuen Kommunikationsmedien achten sollte, war am vergangenen Mittwoch in der Stadthalle Bad Neustadt bei zwei Vorträgen zu erfahren. Am Vormittag hatte die VR-Bank Rhön-Grabfeld verschiedene Schulen aus Bad Neustadt zu einer Informationsveranstaltung geladen. Die Stadthalle zeigte sich mit gut 600 Schülern randvoll gefüllt, selbst auf der Empore drängten sich die jungen Leute zusammen. Die Abendveranstaltung für die Erwachsenen wurde ebenfalls sehr gut angenommen. Viele Interessierte, darunter auch etliche Eltern der Schüler vom Vormittag, waren gespannt.
Die VR-Bank Rhön-Grabfeld hatte einen „lizenzierten Hacker“ eingeladen. Erwin Markowsky und seine Kollegen von der der Firma „8com IT-Security“ schlüpfen täglich selbst in die Rolle der Angreifer. Beauftragt von führenden Unternehmen spüren sie Schwachstellen in deren Netzwerken und Systemen auf zum Schutz vor Wirtschaftsspionage und Sabotage. Markowsky ist Spezialist im Manipulieren von iPhones und Computern.
Das bekamen die Zuhörer – früh und abends - gleich nach der Begrüßung zu spüren.
Die erste Frage: Wer von Ihnen hat ein Handy dabei? wird von den Zuhörern erwartungsvoll aufgenommen, fast jeder meldet sich. Als Markowsky jedoch am Computer zeigt, wie schnell er alle angeschalteten Handys im Raum orten und auch auf deren Daten zugreifen kann, geht ein betroffenes Raunen durch den Saal. Ohne großen Aufwand lassen sich die Mobiltelefone manipulieren.
Anhand einiger Beispiele schildert Markowsky, wie kriminelle Energien sich das Netz zu Nutze machen. Besonders in den Chatrooms, aber auch in so genannten Social-Networks treten diese zum Beispiel als Jugendliche auf und versuchen so, an ihre jungen Opfer heranzukommen. Der Experte warnte vor allem vor einem Treffen in der realen Welt. Auch wenn man seinen Chat-Freund zu kennen glaubt, entpuppt sich dieser in Wirklichkeit oft als ein ganz anderer. Bei einem persönlichen Treffen sollten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten als wäre dieser ein Fremder - den trifft man schließlich auch nicht allein an einem abgelegenen Ort.
Ein weiteres Problem nicht nur für jüngere Computernutzer stelle die Weitergabe vertraulicher Daten dar, warnte Markowsky. Ein Passwort sei tabu, das gehört ins Gedächtnis und nicht dem besten Freund anvertraut. Auch E-Mails können problemlos von Unbefugten gelesen werden. Man müsse sich im Klaren sein, dass es im Internet keine Anonymität gebe. Vertrauliche und intime Daten gehörten nicht ins Netz. Denn auch der beste Schutz, etwa durch Passwörter oder Verschlüsselung, ließe sich knacken oder umgehen. Besonders ärgerlich sei, dass das Internet praktisch ein unbegrenztes Gedächtnis habe. Pikante Details aus der Vergangenheit könnten so noch auf Jahre hin abrufbar bleiben. Dies gelte besonders für eifrige Nutzer von Social-Networks wie Facebook oder Studi- und Schüler-VZ. Die Profile der Mitglieder, eine Vielzahl von privaten Informationen oder teilweise intime und unvorteilhafte Fotos könnten dem Nutzer eines Tages Probleme bereiten.
Auch auf das Thema der illegalen Downloads, vor allem von Musik oder Filmen, kam Markowsky zu sprechen. Er betonte, dass die Rechtsinhaber durchaus gegen die „Piraten“ vorgehen würden, vor allem zivilrechtlich. Und Urheberrechtsverletzungen können teuer werden.
Ans Geld gehen kann es auch beim elektronischen Zahlungsverkehr. Auch hier gibt es Schwachstellen, die zu finanziellem Schaden führen können. Das derzeit zweifellos sicherste Verfahren ist Online-Banking in Verbindung mit Smart-TAN plus. Alle, die noch eine iTAN-Liste benutzen, sollten schnellstmöglich auf das neue Verfahren umstellen.
Um seinen Rechner vor unberechtigten Angreifern zu schützen, sind Antiviren-Software und Firewall Pflicht, ebenso wie die regelmäßigen Sicherheitsupdates auf Handy und Computer. Dies sind nur zwei der Schutzmaßnahmen, die Markowsky als die „10 Gebote der Internetsicherheit“ vorgestellt hat. Und damit schloss er seinen Vortrag. VR-Bank Vorstand Emil Baderscheider dankte Markowsky für seine ungemein interessanten Ausführungen. Das abschließende Angebot des Experten zur Fragestunde wurde ausgiebig in Anspruch genommen. Weiteren Raum für angeregte Diskussionen und einen regen Erfahrungsaustausch bot das Buffet im Anschluss an den Abendvortrag. Informationen zum Thema Online-Banking und nützliche Verhaltensregeln finden Sie sowohl auf der Homepage der VR-Bank Rhön-Grabfeld eG unter www.vrbank-nes.de als auch unter www.8com.de.