(ots) - Nicht aus der Ferne
Direktzahlungen versickern in den Zirkeln von Diktatoren.
Westliches Billigfleisch beschädigt die Lebensgrundlage örtlicher
Hirten. Die beliebten Kleidersammlungen haben ähnliche Tücken. Sie
behindern den Aufbau einer eigenen Textilindustrie, die Einstieg in
eine höhere Stufe der Wertschöpfungskette sein kann. Drei Beispiele,
die zeigen, wie schwierig Entwicklungshilfe ist. Und es gibt weitere.
Etwa, dass wirtschaftliche Hilfe zuweilen eher Auftragnehmern aus dem
Westen unter die Arme greift. Etwa, dass manche
Non-Profit-Organisation auf ehrenvolle, aber amateurhafte Art mehr
stört als hilft.
Jetzt geraten auch Mikrokredite ins Zwielicht. Und das zu Recht.
Zu undurchsichtig sind bislang die Strukturen. Mal bleibt ungeprüft,
ob die Empfänger das Geld nicht doch für ihren Lebensunterhalt nutzen
und nicht zur Expansion. Mal ist absehbar, dass sie die Summen, und
seien sie noch so niedrig, niemals erwirtschaften können.
Das Konzept bleibt dennoch ein besseres unter den schlechten. Nur
muss es raus aus einer Grauzone, in der jeder mitmischt, und das im
Zweifel ahnungslos per Internet aus der Ferne. Örtliche
Finanzierungs- und übrigens auch Sparmodelle sind vielversprechender
- etwa ähnlich dem deutschen, regional verhafteten
Genossenschaftswesen, das historisch über Bankdienstleistungen und
Landhandel großen Anteil an der Entwicklung strukturschwacher Räume
hatte und hat.
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