(ots) - Die Türkei droht nach der Abschüttelung der
militärischen Vormundschaft in einen neuen Autoritarismus
abzugleiten. Noch gibt es keine zivile Kraft, die sich glaubhaft als
Machtalternative präsentieren könnte. Andererseits hat die Türkei
heute eine lebendigere Zivilgesellschaft denn je. Aus ihr könnte
durchaus der politische Druck kommen, der eine weitere politische
Öffnung erzwingt. Um die demokratischen Errungenschaften abzusichern,
braucht die Türkei eine neue Verfassung, die Erdogan auch schon
angekündigt hat. Noch ist allerdings offen, ob der Premier sie in
seinem eigenen politischen Lager ausarbeiten und danach plebiszitär
verabschieden lässt oder ob er die politische Opposition und die
Zivilgesellschaft einbindet, um einen neuen Gesellschaftsvertrag zu
schaffen.
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