Gerade Deutschland besitzt eine lange Tradition und Erfahrung in der Pflanzenheilkunde, die in der Klostermedizin ihren Ausgang nahm.
(firmenpresse) - Vertieftes Wissen um die Wirkung und Anwendung von Heilpflanzen ist heute jedoch bei Ärzten wie Heilpraktikern eher selten anzutreffen. Allerdings gibt es auch nur sehr wenige professionelle Ausbildungsmöglichkeiten für Interessierte. Dies ist erstaunlich, denn bei vielen Erkrankungen ist sowohl aus naturheilkundlicher als auch aus schulmedizinischer Sicht die Pflanzenheilkunde ganz klar im Vorteil gegenüber anderen Therapieformen - als Beispiel seien nur die Atemwegserkrankungen, Beschwerden des Verdauungstraktes, Schlafstörungen sowie auch einige Störungen des Stoffwechsels genannt.
Deshalb bietet die Forschergruppe Klostermedizin in Zusammenarbeit mit der Naturheilkundeschule Rolf-Schneider-Seminare in Kitzingen bei Würzburg einen Intensivkurs zur Klostermedizin und Phytotherapie an.
Der erste Kurs ist im Juli 2011 in sehr angenehmer Stimmung mit begeisterten Teilnehmern erfolgreich zu Ende gegangen.
Der neue Ausbildungskurs erstreckt sich über acht Wochenenden, mit jeweils einem Präsenz-Wochenende im Monat. Er führt in die europäische Tradition der Pflanzenheilkunde ein, einer Tradition, die heute weniger Beachtung findet, als die eigentlich fernliegende TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Auch das ganzheitliche Konzept und die ethisch-philosophische Dimension der Klostermedizin kommen zur Sprache. Der Kurs wird durch angeleitetes Heimstudium ergänzt.
Ausführlich werden die Wirkstoffgruppen der Arzneipflanzen behandelt sowie die wichtigsten Arzneiformen. Über den ganzen Kurs hinweg werden Tees, Salben, Pillen, Umschläge, Wickel selbst hergestellt und ausprobiert.
Die konkret besprochenen Therapiefelder sind:
- Psyche und Nerven einschließlich Schlaf und Schlafstörung
- Atemwegserkrankungen
- Herz, Kreislauf und Blutgefäße
- Magen und Darm, Leber
- Nieren und Blase
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Rheuma
- Gynäkologie, Sexualorgane und Schwangerschaft
- Prostata, männlich Sexualorgane
- Hauterkrankungen
- Muskeln und Gelenke
- Kinderheilkunde
- Prävention, Ernährung, Fasten
Als Termin für das erste Kurswochenende ist der 12. November anvisiert.
1999 wurde die Forschergruppe Klostermedizin als ein gemeinsames Projekt des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg und des Arzneimittelherstellers Abtei gegründet.
Ziel der Kooperation ist es, die Bedeutung einer Heilpflanze im Kontext der jeweiligen Zeit zu analysieren und die sich daraus ergebenden Bilder miteinander zu vergleichen. Solche Studien können kulturell bedingte Veränderungen hinsichtlich des therapeutischen Einsatzes einer Pflanze aufdecken, an vergessene Indikationsgebiete erinnern - und damit der Grundlagenforschung nach medizinisch wirksamen Pflanzeninhaltsstoffen neue Impulse geben.