(ots) - Zum Verzweifeln
Ihre Lage scheint nahezu hoffnungslos, und trotzdem kämpft die
syrische Opposition weiter, deutlicher kann sie ihre Wut und
Entschlossenheit nicht zeigen. Bei Außenstehenden wächst zeitgleich
der Frust darüber, diesen tödlichen Kampf hilflos mit ansehen zu
müssen. Das fängt schon damit an, dass niemand genau sagen kann, was
in Syrien gerade vor sich geht, denn ausländische Journalisten
mussten ausreisen: Das Regime möchte keine Zeugen.
Assads Gefolgsleute, vor allem das Militär, sollen in den
vergangenen Monaten etwa 2000 Menschen getötet haben. Der Mann
schießt auf sein eigenes Volk: Das wirkt fatalerweise vertraut. In
Libyen war genau das der Grund für einen NATO-Einsatz. Für Syrien ist
das allerdings im Moment keine Option. Zu heikel ist die Position des
Landes mit Israel, dem Libanon und dem Irak als Nachbarn, zu schwach
sind die Erfolge gegen Gaddafi.
Damit bleibt allein die Diplomatie. Und ehrlich gesagt ist das zum
Verzweifeln. Weil man schon ahnt, dass Assad sich davon kaum
beeindrucken lässt. Weder von der Rüge, zu der sich der
UN-Sicherheitsrat bislang durchringen konnte, noch von den
US-Sanktionen, Assad lässt weiter schießen. Trotzdem ist es wichtig,
alle diplomatischen Werkzeuge zu nutzen. Wenn schon nicht für direkte
Erfolge, so doch wenigstens, um Stellung zu beziehen. Und um der
Opposition zu zeigen, dass sie nicht so allein ist, wie es für sie
den Anschein haben muss.
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